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■ Mit Ex-Jugoslawien auf du und duFriedensinvestitionen

Berlin (taz) – Noch sind die Finanzhilfen für den Wiederaufbau der zerstörten Balkanrepubliken nicht bewilligt. Doch schon hat der Run westlicher Unternehmen dorthin begonnen. Vorneweg laufen französische Firmen. Der Baukonzern Bouygues darf in Kroatien für fast 2,8 Milliarden Dollar zwei Autobahnen bauen; Electricité de France sowie Générale des Eaux haben schon Verträge in der Tasche, in Bosnien die Elektrizitäts- und Wasserversorgung zu reparieren.

Die am Mittwoch beschlossene Aufhebung des Embargos gegen Serbien und Montenegro bietet Investoren weitere Chancen. Schon im Oktober hat die jugoslawische Eisenbahn mit französischen Firmen wie Alcatel und Citroän in Belgrad ein Finanzprotokoll für die Modernisierung der Bahnlinien unterzeichnet. „Einer der letzten großen Wirtschaftskreisläufe in Europa wird nun geschlossen“, sagte ein französischer Wirtschaftsfachmann dazu. Allerdings könnten aufgrund der geographischen Lage und der traditionellen Verbindungen osteuropäische Unternehmen der westlichen Konkurrenz zahlreiche Aufträge in Ex-Jugoslawien wegschnappen.

Mit Investitionen halten sich die meisten Unternehmen noch zurück, solange die politische Situation nicht weitgehende Sicherheit verspricht. Lediglich aus Slowenien und Kroatien werden erste ausländische Investitionen vorwiegend in den Tourismus gemeldet. Vor allem aber setzen westliche Staaten einstweilen auf den Handel. Die EU plant nun, einen Teil ihrer Aufbauhilfen für Bosnien und Kroatien – die Rede ist von insgesamt einer Milliarde Dollar – in Form von Zollsenkungen für Warenlieferungen in die EU zu gewähren. lieb

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