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■ Mit Europas Autoindustrie auf du und duMehr Profit, weniger Jobs

Hambach (taz) – Die Automobilbranche sichert immer noch 10 Prozent der Beschäftigung in der Europäischen Union – Zulieferer, Vertreiber, Verkäufer und Reparateure eingeschlossen. Allerdings mit seit Jahren sinkender Tendenz. Allein 1993 vernichtete sie 70.000 Arbeitsplätze. Übrig blieben danach noch 1,8 Millionen in der direkten Autoproduktion und 1,8 Millionen in den Bereichen rundherum.

Im Gegensatz zur Beschäftigung hat sich der Autoabsatz in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt. Das erste Halbjahr 1996 brachte geradezu phantastische Absatzsteigerungen, die in den beiden Spitzenländern Irland und Österreich bei 48,4 Prozent und 42,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lagen. Selbst in den Ländern mit rückläufiger Tendenz wie Italien und Frankreich waren die Verkaufszahlen mit minus 1,7 Prozent in Italien und minus 0,7 Prozent in Frankreich noch erträglich.

Die Größten der Branche in Europa – in der Reihenfolge ihrer Marktanteile: Volkswagen, Opel-General-Motors, Ford, und Fiat – konnten so ihre Gewinne 1996 deutlich ausbauen. Am allerbesten gelang das zwei deutschen Herstellern: BMW erhöhte den Profit um 13,1 Prozent und Mercedes-Benz um 14,3 Prozent. Das erste Halbjahr 1996 brachte den Schwaben von Mercedes sogar das allerbeste Ergebnis ihrer Firmengeschichte.

Wie die 57. IAA in Frankfurt dieses Jahr gezeigt hat, suchen alle großen Konzerne die Zukunft mit neuen Modellen auf dem Mittelklasse- und Kleinwagenmarkt zu gewinnen. Und das, obwohl auf diesem Markt neben den Europäern schon heute auch die koreanischen Konzerne Kia, Daewoo und Hyundai sowie die japanischen Firmen Toyota, Mitsubishi und Honda konkurrieren. Außerdem haben jetzt auch die Big three aus den USA (Chrysler, General Motors und Ford) das Marktsegment entdeckt. Einige europäische Hersteller verlangen angesichts der verschärften Konkurrenz schon nach Importkontingenten für die außereuropäischen Hersteller.

Die von Peugeot und Renault hergestellten und von Staat und Elektromonopol subventionierten Elektroautos haben sich hingegen selbst in Frankreich nicht durchgesetzt.

Kleinwagen ist aber nicht gleich Kleinwagen. Der Trend zu immer stärkeren Motoren hält auch bei den Kleinwagen und in der Mittelklasse an. Allein zwischen 1970 und 1992 stieg die durchschnittliche Motorleistung eines in Europa verkauften Neuwagens von 52 auf 86PS. Gleichzeitig sank der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch trotz aller ökologischen Appelle nur von 10,2 auf 9,9 Liter pro 100 Kilometer. dora

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