: Mit Beil ins Bett
Ehefrau mit Beil erschlagen: Staatsanwalt plädiert auf Mord und lebenslänglich – Verteidiger auf Totschlag
Im Prozess gegen einen Hamburger, der seine schlafende Ehefrau mit einem Beil erschlagen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Der 39-jährige Vater dreier Kinder habe seine Frau heimtückisch ermordet, sagte der Anklagevertreter am Montag vor dem Hamburger Landgericht. Der Mann habe das Beil gekauft, es im Bettrahmen versteckt und am Morgen des 30. Oktober 2003 zugeschlagen. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag. Das Urteil fällt am Donnerstag.
“Dem Angeklagten war völlig klar, was er tat. Seine Ehefrau war hingegen arglos“, sagte der Staatsanwalt. Eine besondere Schwere der Schuld sei jedoch nicht festzustellen, da das Opfer sofort bewusstlos war und keine Qualen erleiden musste. Zudem habe die Ehefrau ihren arbeitslosen Mann jahrzehntelang in seiner Ehre gekränkt, indem sie ihn laut Zeugen als Versager bezeichnete. Der 19-jährige Sohn des Angeklagten, der als Nebenkläger auftritt, schloss sich mit seinem Anwalt der Forderung nach einer lebenslangen Freiheitsstrafe an.
Nach Ansicht der Verteidigung gilt in diesem Fall der Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“. Der 39-Jährige hatte ausgesagt, seine Frau nicht planmäßig im Schlaf, sondern im Zuge eines heftigen Streites erschlagen zu haben. Mit dem Beil habe er sie lediglich erschrecken wollen. Als seine Frau ihn beleidigt habe, sei er ausgerastet. „Es ist allerdings nicht ganz einfach, dieser Darstellung zu glauben“, räumte der Anwalt ein. LNO