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■ Mit Autobossen auf du und duKuenheim geht

München (dpa) – Der weltweit dienstälteste Autoboß, Eberhard von Kuenheim, zieht sich vom BMW-Vorstand zurück. Nach 23 Jahren als BMW- Vorstandsvorsitzender und neuen Rekordzahlen gibt der 64jährige das Steuer im Mai in jüngere Hände, an den 45jährigen Produktionsvorstand Bernd Pischetsrieder. Gleichzeitig hat BMW angedeutet, daß sich auch der Münchener Konzern der allgemeinen Konjunkturentwicklung nicht entziehen kann. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern erstmals mehr Autos produziert als Erzrivale Mercedes-Benz. Der Konzern hatte ein Umsatzplus und einen Überschuß von 726 Millionen Mark erwirtschaftet.

Pischetsrieder hat in einer „Blitzkarriere“ die Spitze des derzeit erfolgreichsten deutschen Automobilkonzerns erklommen. In der Branche gilt Pitschetsrieder „als unbeschriebenes Blatt“, da er als Produktionsvorstand bisher kaum in der Öffentlichkeit aufgetreten ist und auch keine Erfahrungen bei anderen Autoherstellern gewonnen hat. Der geborene Münchener ist ein reines „BMW-Gewächs“. Unmittelbar nach seinem Maschinenbaustudium, das er als Diplomingenieur abschloß, ging er 1973 als Fertigungsplaner zu BMW.

Der Grund für die Wahl Pitschetsrieders sei ein strategischer, heißt es in der Branche. Der wirtschaftliche Erfolg deutscher Automobilkonzerne werde sich in den kommenden Jahren an den Produktionskosten entscheiden. Nur dort lägen noch Einsparreserven. Der Produktionschef habe deshalb den Vorzug vor dem Entwicklungschef Reitzle erhalten, vermuten Insider. Zudem habe sich Pitschetsrieder mit einer überzeugenden Planung des neuen Werks von BMW in den USA Meriten geholt.

Zu den großen Zukunftsfragen für den BMW-Konzern zählt der wirtschaftliche Erfolg des Wiedereinstiegs in den Flugzeugturbinenbau sowie die 500-Millionen-Mark-Investition in ein US-Werk, das 1995 in Betrieb gehen soll. Der Hauptkonkurrent Mercedes-Benz stellt in diesem Jahr seine neue C-Reihe vor, die auf das Marktsegment der erfolgreichen BMW-3er-Reihe zielt. Von Kurzarbeit war bei BMW bis zum Wochenende offiziell noch nichts bekannt.

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