■ Mit Aktienindizes auf du und du: DAX-Zuwachs
Frankfurt/Main (dpa/taz) – Die DAX-Familie bekommt Zuwachs. Was nach putzigen Tierjungen klingt, ist in Wirklichkeit ein neues Barometer für das Auf und Ab der Kurse am Aktienmarkt. Ab Montag wird der „DAX 100“ neben den traditionellen Deutschen Aktienindex (DAX) und den Composite DAX (CDAX) treten. Der neue Index spiegelt die Kursentwicklung der 100 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften wider.
Mit dem DAX 100 bringt die Deutsche Börse AG für die Marktteilnehmer einen Index, der „den breiten Markt mit dem Schwerpunkt auf den liquidesten Werten“ repräsentiert. Enthalten sind knapp ein Fünftel aller in Deutschland amtlich gehandelten Titel (insgesamt 514). Er wird an jedem Börsenhandelstag in der Zeit zwischen 10.30 und 13.30 Uhr jede Minute neu ermittelt und gibt so einen aktuellen Überblick über die Entwicklung der 100 wichtigsten Werte auf dem Parkett. Wie die anderen Aktienindizes der Deutschen Börse AG berücksichtigt er auch die Dividendenhöhe.
Der herkömmliche DAX als wichtigstes deutsches Börsenbarometer erfaßt lediglich 30 Titel, die sogenannten Blue Chips. Das sind die „Schwergewichte“ unter den börsennotierten Gesellschaften, von Allianz über Hoechst und Kaufhof bis Volkswagen. Zwar entfallen rund 85 Prozent der Umsätze in allen deutschen Aktien auf die DAX- Aktien, doch deren Kurse entwickeln sich oft ganz anders als die sogenannten Nebenwerte.
Der DAX gibt somit die Hauptrichtung des Börsengeschehens an. Ergänzt wird er vom Ibis-DAX. Dieser Index erfaßt die Aktienpreise im elektronischen Ibis-Handel, also dem Computerhandel vor und nach den Börsenzeiten. Daneben gibt es seit einem Jahr noch den CDAX, der 327 Titel und damit praktisch den Gesamtmarkt repräsentiert.
Im DAX 100 sind nur variabel gehandelte Aktien enthalten; das heißt, es sind amtlich notierte Werte mit jeweils mindestens 50 Aktien je Geschäft. Wie im Normal-DAX sind auch im DAX 100 die Aktien der Allianz, der Deutschen Bank und von Daimler-Benz die dicksten Brocken; die drei Werte repräsentieren allein 22,72 Prozent des neuen Index. Zu den absoluten „Leichtgewichten“ zählen Jungheinrich, Didier, Moksel und Villeroy & Boch, die zusammen lediglich 0,27 Prozent Anteil am DAX 100 haben.
Neben den DAX-Varianten gibt es noch spezielle Branchen- DAXe, etwa für die Sparten Automobil, Chemie, Eisen, Banken. Interessierte können sich aber auch an anderen Börsenbarometern orientieren: So bietet die Commerzbank seit Mitte der 50er Jahre einen eigenen Index mit 60 Titeln an. Der ebenfalls börsentäglich veröffentlichte FAZ-Aktienindex ist etwas breiter angelegt und wird – wie der neue DAX 100 auch – auf der Basis von 100 Dividendenwerten errechnet.
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