STAATSDEFIZIT 2009 : Mit 105,5 Milliarden Euro auf Rekordniveau
BERLIN | Die teure Bankenrettung und sinkende Steuereinnahmen haben das Staatsdefizit im Krisenjahr 2009 auf Rekordhöhe getrieben. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen einschließlich ihrer Extrahaushalte gaben 105,5 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, so das Statistische Bundesamt gestern. „Dies ist das bislang höchste Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte“, sagte eine Statistikerin. Damit wurde das bisherige Rekordminus von 2003 von 74,1 Milliarden Euro deutlich übertroffen. 2008 hatte der Fehlbetrag lediglich 5,2 Milliarden Euro betragen, 2007 hatte es sogar einen Überschuss von 11,1 Milliarden Euro gegeben. Während die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 6,7 Prozent auf 1.126,6 Milliarden Euro stiegen, schrumpften die Einnahmen um 2,8 Prozent auf 1.021,1 Milliarden Euro. Größter Defizitsünder war der Bund: Sein Fehlbetrag machte mit 55,9 Milliarden Euro mehr als die Hälfte das Gesamtdefizits aus – aufgrund der hohen Kosten für die Bankenrettung. Bei den Ländern tat sich eine Lücke von 27,8 Milliarden Euro auf, bei den Kommunen von 7,1 Milliarden Euro. (rtr)