: Mistwetter belebt Wattwürmer
■ Regen und Kälte vertreiben vorerst schwarze Flecken
Spiekeroog (dpa) – Die schwarzen Flecken im Watt vor der niedersächsischen Nordseeküste sind erst einmal verschwunden. „Das Mistwetter in diesem Sommer war optimal für das Watt“, sagte Wattführer Ulrich Bauer am Donnerstag auf Spiekeroog. Kälte und Westwind hätten die fußballfeldergroßen Verfärbungen, die Anfang Juni nach einer kurzen Hitzeperiode entdeckt worden waren, wieder mit Sauerstoff versorgt.
Im Juni waren in der einmaligen Landschaft an der Nordseeküste riesige Felder entdeckt worden, in deren Schlick alles Leben erstickt war. Ursache für das Absterben war nicht nur die Hitze. Vor allem die Belastung der Nordsee mit Giften aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr macht dem Watt den Garaus. Jetzt sind Dank ihres hohen „Überlebenspotentials“ die für den Sauerstoffaustausch wichtigen Ringelwürmer wieder im Einsatz, berichten Wattführer. „Entwarnung für das Watt wäre aber ein gewaltiger Irrtum“, betonte der Umweltschützer. „Sollte der Sommer im August doch noch Einzug halten an der Nordsee, wäre die Situation schnell wieder dieselbe wie im Juni.“ Die Giftbrühe ist schließlich nicht sauberer geworden.
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