: Mißverständliche Darstellung
■ betr.: „Das ist eine Band...“ (...und kein Kurs für Erwachsenenbil dung), taz vom 14.11. 97
In der taz heißt es im Rahmen des „Station 17“-Artikels auf Seite 15: „VISIONS verfügte intern, so was komme nicht ins Heft – obwohl freie Mitarbeiter Beiträge anboten.“ Zu dieser durchaus mißverständlichen Darstellung möchte ich kurz Stellung nehmen:
Auf Alfred Hilsbergs Anfrage bezüglich eines „Station 17“-Interviews bzw. einer Rezension des aktuellen Albums „Scheibe“ reagierte ich mit einer Absage, die ich damit begründete, daß die Musik des Projekts mit großer Wahrscheinlichkeit an einem Großteil unserer Leserschaft vorbeigehen dürfte. VISIONS ist ein in erster Linie an Gitarrenmusik orientiertes Magazin, das zwar anderen Stilistiken offen gegenübersteht, in einem beschränkten Rahmen von zirka 130 Seiten aber nicht auf jede grundsätzlich interessante Platte/ Band eingehen kann. Alfred Hilsberg sollte den Wortlaut meiner Absage hinsichtlich ihres sinngemäßen Gehalts vielleicht etwas exakter wiedergeben, denn die Assoziation, die dem Leser aus den oben zitierten Zeilen vermittelt wird – nämlich das VISIONS geistig behinderte Musiker lieber nicht featuren möchte – ist schlichtweg Unsinn. Davon abgesehen wurde „Scheibe“ in VISIONS Nr. 11/97 rezensiert und gut bewertet (und zwar vor dem taz- Artikel, nicht etwa als Reaktion darauf, um dem Vorwurf der „Diskriminierung“ entgegenzuwirken).
Übrigens, lieber Alfred Hilsberg, wir schreiben auch über die Musik von schwarzen, homosexuellen und drogenabhängigen Künstlern. Beruhigt? Alex Brandt, VISIONS
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