Friesenhof-Skandal: Ministerin Alheit weist Fehler zurück
Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) hat vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Friesenhof-Mädchenheimen erneut das Verhalten ihres Ministeriums und der Heimaufsicht verteidigt. Sämtliche Vorwürfe der Opposition seien im Zuge des seit einem Jahr tätigen Untersuchungsausschusses wie ein Kartenhaus zusammengebrochen, sagte Alheit am Montag. Alheit verwies auf zwei Gutachten, denen zufolge dem Ministerium und der Heimaufsicht juristisch nichts vorzuwerfen sei.
Die CDU-Sozialexpertin Katja Rathje-Hoffmann bezeichnete Alheits Strategie als beschämend: „Im Friesenhof gab es unter anderem sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener, freiheitsentziehende Maßnahmen, Strafsport, Schlafentzug durch Aussitzen, Kontaktverbote und Nacktkontrollen.“ Alheit sei es nicht um die Klärung der Frage gegangen, wie all das so lange passieren konnte, sondern nur darum, nicht juristisch zur Verantwortung gezogen zu werden. (dpa)
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