: Minister und Rüben
Für die Verhandlungen im Agrarministerrat gilt der strapazierte Satz: Nichts ist beschlossen, bevor nicht alles beschlossen ist. Denn je nach geografischer Lage und Nettozahlerposition wünschen sich die Staaten höhere Entschädigungen, geringere Preiskürzungen oder beides. Finnland, Irland, Spanien, Portugal und Griechenland haben sich eigentlich damit abgefunden, dass mit Zucker kein Geld mehr zu verdienen ist. Sie wollen aber ähnlich wie die AKP-Länder die Übergangsfristen strecken. Ferner sind ihnen die von der Kommission vorgeschlagenen Entschädigungen von bis zu 60 Prozent nicht hoch genug. Deutschland dagegen will eine kostenneutrale Lösung. Die Ausgleichszahlungen für die Bauern sollen nicht höher sein als die bisherige Preisstützung. In Polen fürchtet man, zu hohe Entschädigungen könnten zu viele Bauern zu schnell zum Aufgeben bewegen. Denn der Entwurf der Kommission sieht vor, dass die schnell Entschlossenen am meisten Geld bekommen.