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Mindestens 58 ToteFlüchtlingsboot vor Türkei gekentert

Vor der türkischen Küste ist ein Boot mit Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak gekentert. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt.

Die türkische Küstenwache untersucht die Stelle, an der das Flüchtlingsboot gesunken ist. Bild: dpa

ANKARA afp | Vor der westtürkischen Küste sind am Donnerstag bei einem Unglück mit einem Flüchtlingsboot mindestens 58 Menschen gestorben. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, sagte der stellvertretende Gouverneur der Provinz Izmir, Ardahan Totuk, der Nachrichtenagentur Anadolu.

Das kleine Fischerboot war laut Medienberichten nach dem Ablegen im türkischen Küstenort Ahmetbeyli mit einem Felsen kollidiert und gekentert.

Laut Totuk seien 43 Leichen aus dem Meer geborgen und 15 weitere aus dem Frachtraum des Schiffes geholt worden. 46 Menschen seien gerettet worden, darunter der Kapitän des Schiffes und sein Helfer.

Die beide türkischen Staatsbürger wurden den Angaben zufolge festgenommen. Die Behörden gingen laut Totuk davon aus, dass insgesamt 104 Menschen an Bord des Schiffes waren. Demnach wären alle Passagiere geborgen. Die meisten Flüchtlinge sollen aus dem Irak und Syrien stammen. Die Behörden bestätigten lediglich eine mehrheitlich arabische Herkunft.

Das Ziel der Schiffes war zunächst unklar. Allerdings dient der Seeweg durch die Meerenge zwischen der Türkei und Griechenland vielen Migranten als Brückenkopf in die EU. Erste Aussagen der Geretteten deuteten darauf hin, dass die Flüchtlinge nach Großbritannien wollten.

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6 Kommentare

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  • B
    bull

    Das ist die Folge wenn der Schlamperladen EU anderen Hoffnung macht und dann Sie jämmerlich,erbärmlich und vor allem in höchstem Masse zynisch krepieren lässt.Wenn man schon jemanden ermuntert gegen seine Staatsführung zu kämpfen muss man auch in der Lage sein militärische Kräfte dahin zu schicken.

  • G
    Gerda

    @Bachsau

    Trotzdem,die Leute waren doch schon in Sicherheit ,in einer aufstrebenden Demokratie

  • AG
    Anton Gorodezky

    @Bachsau

    Ja eben. Die sind aus dem Irak und aus Palästina geflohen. Aber nun waren sie schon in der Türkei, dem EU-Beitrittskandidaten. Wieso nehmen sie nochmals die Risiken einer Flucht in einer Nussschale übers Meer auf sich?

     

    Apropos: im Artikel ist ausdrücklich von einem Kapitän und Helfern die Rede.

  • B
    Bachsau

    @Anton Gorodezky:

    Lies den Artikel mal richtig. Die Leute sind nicht AUS der Türkei geflohen, sondern haben das nur als Zwischenstation beutzt. Außerdem hat so einen Fischerboot nicht unbedingt einen Kapitän, und wenn doch kann der auch nichts machen, wenn das ganze Ding umkippt.

  • P
    Pulitzer

    Das wird demnächst wohl öfter passieren. Schliesslich riegelt Griechenland zusammen mit Frontex im Norden das Evrosgebiet immer besser ab und so wird wieder der gefährlichere Weg an den Inseln genommen. Die Welt wartet immer noch auf die Aufklärung, ob 2009 die griechische Küstenwache ein Boot versenkte und 36 Flüchtlinge ermordete.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Wovor fliehen Menschen aus der Türkei. Immerhin ist das ein EU-Beitrittskandidat.

     

    Den Kapitän und seine Helfer sollte man zurück ins Meer werfen oder alternativ für lange Zeit ins Gefängnis werfen. Der Kapitän verlässt sein Schiff als letzter, oder gilt das nicht mehr? Geldgeiler Menschenschmuggler. Wie viel hat er den Flüchtlingen für die Überfahrt abgeknöpft?