: Milliarden auf der Bank
■ Deutsche Sparschweine sind satt
Allen Krisenbotschaften zum Trotz sitzen die Westdeutschen nach wie vor auf jeder Menge Geld. Wie die Deutsche Bundesbank jüngst errechnete, hat sich das private Vermögen der Bürger in den alten Bundesländern in den vergangenen zwölf Jahren sogar mehr als verdoppelt. Kamen bei den „Wessis“ 1980 schon 4,5 Billionen Sparmärker zusammen, so waren es Ende des letzten Jahres bereits 9,5 Billionen Mark. Selbst abzüglich aller Verbindlichkeiten lagen bei den Westdeutschen rund 8,3 Millionen Mark auf Halde. 1980 waren es dagegen „nur“ 3,9 Millionen Mäuse, die auf eine Verwertung warteten. Ende 1992 verfügte damit rein rechnerisch jeder Haushalt über ein Geldvermögen von rund 110.000 Mark.
Aber auch die Ostdeutschen wissen den Spargroschen zu schätzen. Wie die Deutsche Bundesbank in ihrem Bericht „Zur Vermögenssituation der privaten Haushalte in Deutschland“ schreibt, hat sich auch in den neuen Bundesländern das Geldvermögen seit Mitte 1990 beachtlich vergrößert. Rund 30.000 Mark lagen dort laut Bericht Ende 1992 pro Haushalt auf der hohen Kante. Größter Verwalter des gesamtdeutschen Vermögens waren bislang die Banken. Dort lagerten stolze 1.600 Milliarden Mark, was 47 Prozent des westdeutschen Vermögens entspricht. Auch in Ostdeutschland landen rund 80 Prozent aller Sparguthaben bei den Banken.
Was dann noch übrigbleibt, werfen die Deutschen zum größten Teil den Versicherungen in den Rachen. Lebensversicherungen oder betriebliche Pensionszusagen schlagen bei den Guthaben mit einem Anteil von rund 30 Prozent, also ungefähr 1.000 Mrd. Mark zu Buche. Der Besitz von Wertpapieren wurde dagegen eher mit Desinteresse gestraft. Mit rund 25 Prozent verblieben hier nur rund 820 Mrd. Mark an Geldvermögen. taz
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