: Milchkuh „Bella“ gab sich die Ehre
■ Weißblaue Idylle beim Besuch von Jiang Zemin auf einem Bauernhof am Tegernsee
Seltsame Blüten treibt das Sommerloch im Agenturwesen. Und so begab sich die AP-Korrespondentin Uta Winkhaus nach Gmund, um dem Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin beizuwohnen. Was dabei herauskam:
Gmund (AP) – Rindvieh „Bella“ hielt sich ans Protokoll. Kaum hatte die 14 Jahre alte Milchkuh den chinesischen Staatspräsidenten im Stall entdeckt, erhob sie sich – „aus Ehrfurcht“, wie Bäuerin Elisabeth Glasl meinte. Und auch sonst verlief der Besuch von Jiang Zemin am Samstag auf dem schmucken „Glaslhof“ bei Gmund am Tegernsee wie im Bilderbuch. Auf der sonnigen Terrasse mit Blick auf das Voralpenland kredenzte die Bäuerin Schmalzgebackenes, Bier und Schnaps, und Jiang griff herzhaft zu. Einen „original bayerischen Bauernhof“ sollte der chinesische Staatspräsident zum Abschluß seines Deutschlandbesuchs zu sehen bekommen, ein Stück weißblaue Idylle nach all den anstrengenden politischen Gesprächen.
Wenige Kilometer von Gmund entfernt protestierte derweil nur ein kleines Häuflein Demonstranten gegen die Verletzung von Menschenrechten in China. Jiang habe jedoch verständnisvoll auf die Protestaktionen in Deutschland reagiert, erklärte Stoiber. „Er hat gesagt, er habe selbst früher gegen die Japaner demonstriert.“
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