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Archiv-Artikel

Miethai & Co Nachbarschaftsstreit Mediator statt Richter

Der nächtliche Gang des Obermieters zur Toilette, das Abstellen des Müllbeutels vor der Wohnungstür – die Anlässe für Streitigkeiten unter Nachbarn sind vielfältig und klingen manchmal harmlos. Für die Betroffenen kann das Wohnen in den eigenen vier Wänden jedoch zum Albtraum werden. Die juristische Auseinandersetzung bleibt in der Regel unbefriedigend, da die Gefühle und Bedürfnisse der Betroffenen in der rechtlichen Auseinandersetzung keine Rolle spielen: Hier geht es vornehmlich um die Einhaltung von Formalien und um Beweise. Die eigentlichen Streitpunkte der Nachbarn werden nicht benannt.

So ist es kein Einzelfall, dass das Verhältnis zwischen Nachbarn nach einem Rechtsstreit erst richtig eskaliert, bis schließlich eine Mietpartei entnervt aufgibt und auszieht.

Als Ausweg bietet sich ein Mediationsverfahren an. Oftmals sind die Nachbarn zu Beginn sehr skeptisch. Sie haben ja bereits alles versucht, ohne dass es etwas gebracht hätte. Die Beteiligung eines allparteilichen Dritten schafft jedoch eine geschützte Gesprächsatmosphäre, die es den Beteiligten erlaubt, die Problematik aus ihrer Sicht in Ruhe und ohne unterbrochen zu werden darzustellen, die Beteiligten können ihren aufgestauten Druck herauslassen. Anschließend werden gemeinsam Lösungswege überlegt und vereinbart, die die Bedürfnisse beider Nachbarn berücksichtigen.

Auch wenn es sich fast zu schön anhört, zeigt die Erfahrung von Mieter helfen Mietern tatsächlich, dass das klappt und die Nachbarn nach einem Mediationsverfahren wieder in Ruhe und Frieden unter einem Dach leben können.

Andree Lagemann ist Juristin bei Mieter helfen Mietern, Bartelsstr. 30, 20357 HH, ☎ 431 39 40, info@mhmhamburg.de, www.mhm-hamburg.de