Mietenspiegel : Veränderte Prioritäten
Mario Mettbachs Äußerungen bei der Vorstellung des Mietenspiegels 2003 lassen deutlich erkennen, dass der Rechtssenat andere Prioritäten setzt als seine Vorgänger. Der Bausenator von Schills Kleine-Leute-Partei scheint sich in erster Linie um das Wohl der Vermieter zu sorgen. Seine Wähler könnten ihm das übel nehmen.
Kommentarvon GERNOT KNÖDLER
Mettbach hat seine Position an verschiedenen Stellen klar gemacht: Der Wohnungsmarkt dürfe zwar entspannt sein aber nicht schlaff. Schließlich seien die Vermieter auf einen gewissen Nachfragedruck angewiesen. Seine Idee, verstärkt die Mieter zu fördern statt den Wohnungsbau, klingt wie ein Programm, die Mieten mit staatlicher Hilfe in die Höhe zu treiben. Auch das anzupeilende Niveau hat der Senator vorgegeben, indem er die Hamburger Mieten mit denen in München verglich.
Was teilt uns einer unterschwellig mit, der die katastrophalen Verhältnisse in der bayerischen Metropole als Beweis dafür herbeizitiert, dass in Hamburg alles zum Besten stehe? Eine echte Weltstadt gibt es nur da, wo sich die aus Berlin abgeworbenen Polizisten keine Wohnung leisten können?
Die Mietpreise in München sind das Ergebnis einer Fehlentwicklung. Wenn Mettbach an das Leitbild der Wachsenden Stadt glaubt, sollte er beizeiten dafür sorgen, dass die Hanseaten davon verschont bleiben. Die Polizisten ebenso wie Krankenschwestern werden es ihm danken.
Und auch mancher Airbus-Ingenieur.