piwik no script img

Micky SchubertAssoziativ und intuitiv: die Malerei des Mark van Yetter

Ein einzelner Halm in einer Bodenvase zwischen Toilette und Papierhalter; eine Kleenex-Box und nackte Beine, die unter einer Decke hervorlugen; zwei Rubens-Figuren, die symmetrisch zwischen Topfpflanzen und Zimmerbrunnen liegend mit dem Kabel einer Lampe spielen; ein Schattenwesen, das sich mit einem Schirm vorm Geldregen schützt – Mark van Yetters Malerei gibt Rätsel auf. Nicht nur weil die Motive so wirken, als seien sie Fragmente einer intimen Bildergeschichte unbekannten Inhalts, sondern auch weil er sie auf so unterschiedliche Art und Weise aufs Papier bringt, dass man die Bilder in seiner Einzelausstellung „We are what we walk between“ bei Micky Schubert fast nicht ein und demselben Künstler zuordnen würde. Mal trägt er die Ölfarbe deckend und mit feinem Strich auf, mal stark verdünnt, aquarellähnlich, oder trocken, mal arbeitet er mit Klebstoff, sogar Linolschnitte sind unter den Arbeiten. Was sie eint, ist, wie van Yetter assoziativ und intuitiv mit Proportionen, kunsthistorischen Referenzen, narrativen Fetzen spielt. Am Ende liegt es am Publikum, sich daraus etwas zusammenzuspinnen. BSH

Bis 16. 4., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Genthiner Straße 36

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen