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Archiv-Artikel

Michael Warschawski liest aus „An der Grenze“ Wider den Eisernen Vorhang

Von PS

Es gibt einen Moment, in dem angesichts der Vielschichtigkeit eines Konflikts selbst intuitive Urteilskraft aussetzt und in dem sich jeder Lösungsansatz in etliche, nicht mehr sortierbare Fibern zerspaltet. Solcher Zersplitterung ist Michael Warschawski, zentrale Persönlichkeit der israelischen Linken, nie anheim gefallen: Spätestens seit dem Sechstagekrieg lehnt der Autor und Aktivist, der jetzt in der Neuen Gesellschaft zu Gast ist, israelische Kolonialbestrebungen strikt ab; ohne Pause hat er seitdem in Wort und Tat für eine friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinensern gekämpft, wofür er 2002 vom Radio France International mit dem Preis „Témoin du Monde“ geehrt wurde.

Seit 35 Jahren kämpft Warschawski, für den Abschottung und Einmauerung nie ein Weg war, für die Rechte der Palästinenser; stetiges Ziel bleibt ein dialogfähiges Israel, das sich durch vorurteilsfreien Umgang mit diesem Konflikt auszeichnet. In Hamburg liest Warschawski aus seinem neuen Roman An der Grenze. PS

Di, 23.3., 20 Uhr, Neue Gesellschaft, Rothenbaumchaussee 19