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Michael Fuchs GalerieDer Alltag und seine Dinge, einfach so

Ob aus Lust oder aus Frust, in jedem Fall muss eine riesige Hand die vielen bunten Kugelschreiber hingeworfen haben, in den großen Raum im vierten Stock der Jüdischen Mädchenschule, wo die Galerie Michael Fuchs zu Hause ist. Denn die Kugelschreiber sind übermannsgroß. Plastiken eigenen Rechts. Der Clip aus Aluminium hat fast die Dimension einer Stoßstange. Kreuz und quer liegen die Schreibwerkzeuge im Raum und nicht nur die Farben Gelb, Rot und Blau (neben Grün, Weiß und Schwarz) erinnern an das Bauhaus, sondern der Gegenstand selbst. Denn er ist, 1938 vom Ungarn László József Biró zum Patent angemeldet, ein kardinales Produkt der Moderne.

Muss man mehr zu diesem Bild wissen, so wie es der Künstler Johannes Albers räumlich realisiert hat? Johannes Albers sagt dazu nur, dass die Leute nie dem glaubten, was sie sähen, sondern sich gleich fragten, was dahinter sei. Sein hörbares Bedauern möchte man teilen. Schließlich gehört die Bildende Kunst zu den wenigen Künsten, die weder Story telling braucht, noch Kausalitäten samt daraus folgenden Wahrheiten. Und keine KünstlerInnen, die die Welt erklären. Besser einfach mal bekannte Perspektiven verrücken – mit einfachen, alltäglichen Motiven. Etwa mit den Briefmarkengemälden, die Johannes Albers im zweiten Galerieraum zu vier mächtigen Kuben gruppiert hat: Kunst-Brühwürfel, Konzentrat einer Malerei mit deutlich popkulturellem Duktus. Im Fokus unbekannter Alltag, obwohl ubiquitär präsent. Das ist schon die ganze Story. Spannend. (wbg)

Bis 16. 2., Di.–Fr. 10–18 Uhr, Sa. 11–18 Uhr, Auguststr. 11–13

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