■ Mia Farrow siegt im Streit mit Woody Allen: Woody ist kein „reifer Elternteil“
New York (AFP) – Ein New Yorker Richter hat der Schauspielerin Mia Farrow am Montag das Sorgerecht für drei Kinder zugesprochen, die sie zusammen mit dem Regisseur Woody Allen großgezogen hat. Wie ihre Anwältin Eleanor Alter bekanntgab, wird Allen nach der Entscheidung des Richters Elliott Wilk das Recht haben, seinen fünf Jahre alten leiblichen Sohn Satchel dreimal in der Woche zwei Stunden lang zu sehen. Seine siebenjährige Adoptivtochter Dylan, die er laut Mia Farrow sexuell belästigt haben soll, wird er hingegen zunächst sechs Monate lang nicht sehen dürfen. Auch für seinen 15 Jahre alten Adoptivsohn Moses erteilte der Richter Allen nach Angaben der Anwältin keine Besuchserlaubnis, es sei denn, Moses bitte darum. Allens Anwalt kündigte Berufung gegen den Teil des Urteils an, das Satchel betrifft. Mia Farrow erklärte in einer ersten Reaktion, sie fühle sich „wunderbar“. Auch ihre Anwältin erklärte sichtlich beglückt, alle ihre Forderungen nach einem Schutz der Familie Farrow seien erfüllt. In der Begründung des Urteils schrieb Richter Elliot Wilk, Allen habe keine elterlichen Fähigkeiten gezeigt, die ein Sorgerecht für die drei Kinder rechtfertigten, er habe sich nicht als „verantwortungsbewußter und reifer Elternteil“ gezeigt. Der Prozeß der beiden Filmstars über das Sorgerecht für ihre Kinder hatte am 19. März begonnen und war Anfang Mai zu Ende gegangen. Der Bruch zwischen dem jahrelang erfolgreichen Paar hatte sich bereits im Januar vollzogen, als Mia Farrow die Beziehung Allens zu seiner 22jährigen Adoptivtochter Soon Yi Previn entdeckte. Besonderes Aufsehen während des Prozesses hatte ein Brief des Adoptivsohns Moses erregt, der seinen Stiefvater beschuldigte, die Familie zerstört zu haben. Der Vorwurf gegen den Komiker, seine siebenjährige Adoptivtochter Dylan sexuell mißbraucht zu haben, wurde während des Verfahrens widerlegt. Allen erklärte nach dem Urteil, er sei froh, in einem halben Jahr seine Adoptivtochter wiederzusehen. Dylan soll sich in den sechs Monaten bis zu ihrer erneuten Begegnung mit dem Adoptivvater einer Psychotherapie unterziehen.
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