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Metzger wollen keine Mörder sein

Paris (AFP) – Die französischen Metzger sehen ihren Berufsstand durch die Presse aufs häßlichste verunglimpft: Der Metzgerverband Confédération Française de la Boucherie (CFDB) klagte darüber, daß bei Massakern, Schußwechseln und Attentaten in den Meldungen sogleich von einer „boucherie“ die Rede sei – was auf französisch zugleich Blutbad als auch Metzgerei bedeuten kann. Durch die gedankenlose Verwendung des Begriffs werde aber ein „gesamter unschuldiger Berufsstand in seiner Ehre verletzt“. Nicht länger hinnehmen will der Verband auch, daß Folterknechte und Massenmörder „boucher“ (Metzger) genannt werden.

Der CFDB forderte die Journalisten auf, sich mehr Gedanken bei der Wortwahl zu machen. Anstelle von „boucherie“ könne künftig etwa von „carnage“ (Gemetzel) oder „massacre“ (Massaker) die Rede sein. Der Verband vertritt 22.000 friedliebende Metzgereien.

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