Metro will Karstadt und Kaufhof fusionieren: Ab in die Tüte
Die Metro will offenbar die Kaufhäuser von Arcandor übernehmen, auch Otto zeigt Interesse. Wenn Kaufhof und Karstadt fusionieren, entsteht eine Warenhaus AG mit 247 Warenhäusern.
BERLIN/DÜSSELDORF afp/taz | Ausverkauf bei Arcancor - Konkurrenten des angeschlagenen Touristik- und Einzelhandelskonzerns wollen angeblich Teile des Unternehmens kaufen. Der Chef der Kaufhof-Mutter Metro, Eckhard Cordes, habe in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine "Lösung für die Zukunftssicherung der Karstadt-Häuser" angeboten, berichtete Bild am Sonntag.
Die Metrogroup wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte jedoch, das Unternehmen wolle alle Beteiligten an einen Tisch bringen, dabei aber nicht über Fusionen, sondern über die Zukunft des Kaufhaussegments und die Sicherung der dortigen Arbeitsplätze reden.
In dem von der BamS zitierten Schreiben sei von einem "möglichen Zusammenschluss von Karstadt und Galeria Kaufhof" die Rede. So sollen die mehreren hundert Warenhäuser von Karstadt und Kaufhof in einer "Deutschen Warenhaus AG" fusionieren. An ihr könnten sich jeweils zur Hälfte die Metro-Gruppe und die Vermieter der Kaufhaus-Immobilien beteiligen.
Man öffne die Tür, wenn jemand anklopfe, sagte Arcandor-Sprecher Gerd Koslowski dazu. Die Gesprächsbereitschaft sei aber eher grundsätzlicher Natur. Arcandor habe Ende April sein Konsolidierungskonzept vorgestellt, "und das verfolgen wir weiter", so Koslowski. Bei einer Fusion von Karstadt und Kaufhof seien Nachteile für Mitarbeiter und Kunden zu befürchten.
Über eine Zusammenlegung von Karstadt und Kaufhof wird seit Langem spekuliert. Kaufhof steht zwar besser da als Karstadt, Kaufhäuser kämpfen derzeit aber insgesamt ums Überleben. Zuletzt hatten die Kaufhausketten Woolworth und Hertie Insolvenz angemeldet. Ebenfalls per Zeitung bekundete der Versandhandelsriese Otto Interesse an Teilen von Arcandor. Einige Unternehmen der Versandsparte Primondo - zu der auch Quelle gehört - "könnten für uns durchaus interessant sein", sagte Otto-Chef Hans-Otto Schrader der Wirtschaftswoche. Arcandor ist angeschlagen, der Konzern will einen Antrag auf eine Staatsbürgschaft in Millionenhöhe stellen.
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