: Methadonvertrag - betr.: Div. Berichte
Betr.: Div. Berichte taz hh
Wir, die Betroffenen, sind entsetzt über den Abschluß des Hamburger Methadonvertrages. Der neue Vertrag ist aus unserer Sicht ein Rückschritt für die gesamte Hamburger Drogenpolitik, die wieder einmal auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen wird.
Für diejenigen, die jetzt substituiert werden, ca. 2500, ist die Zukunft nicht gesichert. Es heißt, sie werden weiter substituiert. Dies stimmt so nicht. Nach dem neuesten Vertrag würden ca. 80% der Betroffenen raus fallen, da sie nicht schwerst erkrankt (HIV, Krebs) sind. Sie sind abhängig vom dem guten Willen der Sachbearbeiter ihrer Krankenkassen.
Für die Betroffenen, die sich von jetzt ab für den Weg der Substitution entscheiden, fallen die gesamten sozialen Indikationen weg, d.h. wer Arbeit hat, in der Ausbildung ist, soziale Bindungen hat, für den besteht die Möglichkeit, mit Hilfe von Methadon/Polamidon sein Leben zu verändern ,nicht mehr. Nach dem neuen Vertrag muß man erst einmal schwerkrank werden, bevor man aussteigen darf. Dies kann ja so wohl nicht der richtige Weg sein. Wir werden dies so nicht hinnehmen und werden mit allen Mitteln versuchen, gegen diese Entscheidung vorzugehen.
Initiative für humane Hilfe Dro-
genabhängiger e.V. Hamburg
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