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Metaller erringen ersten Tarifabschluß

■ IG-Metall: „Der Abschluß trägt den Geist der Solidarität“ Verhandlungen für Eisenbahner für Montag anberaumt

Berlin (taz) - Die DDR-Metaller und Angestellten der Elektroindustrie erhalten rückwirkend zum 1. Juli eine pauschale Lohnerhöhung von monatlich 250 Mark, ab 1. Oktober 300 Mark. Nach viertägigen Verhandlungen wurde der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektrobranche für Berlin/Brandenburg beigelegt. Das umfangreiche Kompromißpaket ist nach Auffassung des Verhandlungsführers des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, Lothar Heinemann, wirtschaftlich nicht vertretbar, aber es ist verabschiedet. In der IG-Metall wird der Abschluß als Auftakt für weitere Metall-Tarifabschlüsse in der DDR gewertet. „Der Abschluß trägt den Geist der Solidarität. Die Beschäftigungssicherung schützt die Arbeitnehmer in der Umstellungsphase“, verlautet der Metallpressedienst. Das Ergebnis war nicht zuletzt auch wegen der Streikbereitschaft der 300.000 Metaller im Tarifbezirk zustande gekommen.

Eine sofortige Erhöhung der Löhne für die Eisenbahner in der DDR auf 60 Prozent der bei der Deutschen Bundesbahn für vergleichbare Tätigkeiten gezahlten Entgelte verlangten am Freitag die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) und die Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) in der DDR. Außerdem wurde bei einer gemeinsamen Konferenz in Braunschweig ein sofortiger Abschlag auf das Verhandlungsergebnis in Höhe von 300 Mark zum Ausgleich der in Folge der Währungsumstellung eingetretenen Teuerung gefordert. Nach Angaben der GdED sollen die Tarifverhandlungen schon am Montag in Berlin aufgemommen werden.SEITE 5

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