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Archiv-Artikel

Messerstecherei Abrüstung gefordert

Erneut hat sich eine schwere Messerstecherei in der Hamburger S-Bahn zugetragen. Demnach nahm die Polizei am Morgen drei Tatverdächtige im Alter von 21 bis 26 Jahren fest, die nach einem Streit in einem voll besetzten Waggon drei andere Fahrgäste mit Messern und Flaschen schwer verletzt haben sollen. Eines der Opfer musste laut dpa nach einem Stich in den Bauch notoperiert werden. Zuvor war es den Ermittlungen zufolge wegen eines geöffneten Fensters zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen.

Vor diesem Hintergrund erneuerte die SPD-Bürgerschaftsfraktion noch am Nachmittag ihre Forderung nach einer „Entwaffnungsstrategie“ für die Hansestadt. „Auf traurige Weise“, teilte SPD-Innenexperte Andreas Dressel mit, sehe die Fraktion sich in ihrer Initiative für eine „Anti-Waffen-Strategie mit stärkeren Messerverboten“ bestätigt.

Im Innenausschuss hatten die Sozialdemokraten mit ihrem Mitte April vorgelegten Zehn-Punkte-Plan zur Waffenkontrolle keine Unterstützung durch die CDU erhalten. In der Bürgerschaft wird in der Sitzung am 25./26. Mai abschließend darüber beraten. Fälle wie die jüngste Messerstecherei, findet Dressel, „sollten die CDU zum Umdenken bewegen“. Diese folge bei diesem Thema bisher „leider eher der Waffenlobby als vielen Experten aus Polizeikreisen. Für die Sicherheit der Menschen in Hamburg ist es traurig, dass hier bislang kein überparteilicher Konsens zustande gekommen ist“, beklagte Dressel.

Bei dieser Gelegenheit erinnerte der Jurist auch gleich noch an seinen Ruf nach flächendeckender Videoüberwachung in den S-Bahnen: In den U-Bahnen habe man damit gute Erfahrungen gemacht. Es dürfe, mahnte er, „nicht weiter zugewartet werden“. taz