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Merkel an türkische MigrantenDeutsch lernen gehört zum guten Ton

Die Kanzlerin fordert erneut die Integration der türkischen Migranten bevor sie in den Flieger nach Ankara steigt und erteilt Erdogans Wunsch nach türkischen Gymnasien in Deutschland eine Absage.

Auch wenn zwei Fähnchen am Auto okay sind: Merkel will, dass der Fahrer im Verkehr deutsche Schimpfwärter benutzen kann. Bild: dpa

BERLIN afp/dpa | Vor ihrem Besuch in der Türkei hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Forderung nach einer Integration der in Deutschland lebenden Türken bekräftigt. "Wir wollen, dass sich Menschen, die über viele Generationen bei uns leben, in dieses Land integrieren", sagte Merkel am Samstag in ihrem Video-Podcast. Dabei gehe es nicht um "Assimilation oder die Aufgabe der eigenen Heimat". Es bedeute vielmehr Teilhabe am gesellschaftlichen Erfolg sowie am Arbeits- und Familienleben. "Das bedeutet natürlich, dass die deutsche Sprache erlernt wird und die deutschen Gesetze eingehalten werden", sagte Merkel.

Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan war zuvor mit seiner Forderung nach türkischen Gymnasien in Deutschland auf breite Ablehnung bei Politikern, Lehrern und türkischstämmigen Deutschen gestoßen. Merkel hatte dazu der Passauer Neuen Presse gesagt, Jugendliche mit türkischen Wurzeln sollten "bei uns in deutsche Schulen gehen". Erdogan hatte seine Forderung mit den anhaltenden Sprachproblemen vieler der drei Millionen Türken in Deutschland begründet: "Hier hat Deutschland noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Man muss zunächst die eigene Sprache beherrschen, also Türkisch - und das ist leider selten der Fall."

Zu Erdogans Vorschlag hatte sich auch SPD-Chef Sigmar Gabriel geäußert. Dem Deutschlandfunk sagte er am Samstag, er könne sich "im Ernst nicht vorstellen, dass wir türkische Gymnasien möglichst noch mit Regierungsauftrag aus der Türkei bei uns aufbauen". "Aber ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Türkisch als zweite oder dritte Fremdsprache mehr in Deutschland unterrichtet wird, als das zurzeit der Fall ist", sagte der SPD-Chef. Weil Deutschland immer engere Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei habe, würden die Sprachkenntnisse wichtiger. "Da haben die jungen Leute, die türkische Eltern haben, richtig was zu bieten", sagte Gabriel.

Unterdessen sind vor 3000 Zuschauern am Samstag in Berlin die deutschen Teilnehmer für das Weltfinale der Türkisch-Olympiade ermittelt worden. In der Endrunde der deutschen Vorentscheidung für den weltgrößten Türkisch-Wettkampf traten 17 Finalisten in verschiedenen sprachlichen Disziplinen gegen einander an. In der Sparte "Liedvortrag Nicht-Muttersprachler" überzeugte die 13-jährige Laura Weichert die Jury. In der Kategorie "Gedichtvortrag Nicht- Muttersprachler" setzte sich die zwölf Jahre alte Samira Werthschitzky durch. Die 16-jährige Betül Topal gewann in der Sparte "Gedichtvortrag Muttersprachler", ebenso die 12-jährige Sila Saritas in der Rubrik "Liedvortrag Muttersprachler". Die Gewinnerinnen des Deutschlandfinales fahren zum internationalen Schlusskampf im Mai in die Türkei.

Die Deutschlandfinalisten hatten sich in regionalen Wettkämpfen gegen etwa 1700 Teilnehmer durchgesetzt. Bei den Schlusswettkämpfen der 8. Internationalen Türkisch-Olympiade im Mai und Juni werden sich die Gewinnerinnen aus Deutschland gegen etwa 750 Schüler aus 120 Ländern beweisen müssen. Der Wettbewerb wirbt für Sprachaustausch und interkulturelles Verständnis.

Merkel besucht am Montag zum ersten Mal seit vier Jahren wieder die Türkei. Zunächst will sie Erdogan in Ankara treffen. Am Dienstag besucht sie Istanbul und die Hagia Sophia.

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25 Kommentare

 / 
  • M
    Mehmet

    Diese Kommentare sind der Hammer!

    Deutsche Studenten lernen auch Türkisch.

    Hier der Kommentar des Studenten.

    http://www.turkishlanguagecenter.com/Students/Comments_Report.html

  • R
    Rudi

    Vor dem 2.Weltkrieg war meine ungarische Großmutter auf dem Reichsdeutsche Gymnasium in Budapest. Vom Lernstoff her wurde es im Wesentlichen wie ein Gymnasium in München oder Berlin geführt, aber zusätzlich mußten die Kinder ungarische Literatur, Geographie, Geschichte lernen. Und das wurde auch vom ungarischen Staat abgeprüft. Wenn die Türkei solche Gymnasien in Deutschland finanziert, kein Problem. Man sollte aber bloß nicht glauben, dass es leichter wäre, ein türkisches & deutsches Abitur gleichzeitig hinzulegen. Im Übrigen hätte ich gern mal eine Statistik zu verbalen Intelligenztests gesehen, wieviele echte Doppelsprachler es tatsächlich gibt. Ich kenne keinen, meistens ist das Differenzierungsvermögen in einer von beiden Sprachen deutlich schwächer oder es gibt das Phänomen der zweifachen Halbsprachigkeit, was ja schon einer geistigen Verstümmelung gleichkommt.

  • DG
    Dirk Gober

    @TOLGA: Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum man hier keine türkischen Schulen will? Dann sollten Sie das tun.

     

    Zur Aufklärung betr. griechische und französische Schulen: wollen Sie wirklich die älteste Hochkultur Europas und die größte Kultur der Neuzeit mit der türkischen vergleichen und daraus das Recht ableiten, gleich behandelt zu werden? Was hätte denn die Türkei Vergleichbares zu bieten? Auch diese Frage sollten Sie sich mal stellen.

  • G
    Guido

    Entschuldigung, aber hier ist Deutschland!

  • A
    Aphrodite

    "Integration" als Vorwand für Unterschichten-Bashing.

    Einige Gedanken dazu:

     

    1. Wieviele deutsche Arbeiter-/Unterschichten-Kinder

    schaffen das Abitur und studieren? (Hat mal

    jemand Studien dazu parat? Würde mich

    interessieren)

     

    2. Bedeutet "Integration" nicht so viel wie

    "wirtschaftlicher Nutzen"?

     

    3. Verschwinden nicht, im Zeitalter der

    Globalisierung, immer mehr Arbeitsplätze für

    Geringqualifizierte?

     

    4. Wie definieren wir heute "Geringqualifizierte"?

    Sind das nicht schon diejeninigen, die trotz

    erlerntem Beruf (klassische Ausbildung im

    Handwerksbetrieb o.ä.) die Flure der Arbeitsämter

    bevölkern?

     

    5. Zum Schluß noch ein Gedankenspiel:

    Stellt Euch vor, jedes türkische Kind verläßt die

    Schule ab sofort mit Bestnoten-Abitur, studiert,

    qualifiziert sich sehr hoch z.B. mit 2 Master-

    Abschlüssen, spricht fließend 4 Sprachen und

    ergattert Top-Positionen in allen relevanten

    Bereichen.

     

    Welche Debatte(n) würden wir dann führen?

  • T
    Tolga

    An alle Gegner von türk. Gymnasien mal die Frage:

    Was haltet ihr den von französischen und griechischen Schulen in Deutschland, sollte man die auch abschaffen?

    Wir Türken und Deutsch-Türken verlangen nichts anderes als Gleichbehandlung.

    Ein türk. Gymnasium bedeutet nicht, das man dort kein deutsch lernt, das wäre ja auch äußerst dämlich. Sondern das türkische Schüler in Deutschland eine bessere Schulausbildung bekommen, weil die deutschne Schulen hierbei, meine Meinung nach völlig versagt haben.

    Der Mehrheit der Deutschen ist es egal was mit den Migranten passiert, solange sie nicht dafür bezahlen müssen, deswegen ist der Wunsch es selber in die Hand zu nehmen gerechtfertigt.

  • R
    Ravenbird

    Türkisch als Hauptsprache an Schulen in Deutschland? Nein Danke! Das widerspräche klar dem Gedanken der Integration. Wer in Deutschland leben will sollte auch die hier gängige Sprache lernen. Deutsch zu lernen ist für ausländische Mitbürger um genau zu sein die essentielle Grundlage zur Integration in unsere Gesellschaft.

     

    Es spricht allerdings nichts dagegen türkisch als Fremdsprache anzubieten. Jedoch sollte als erste Fremdsprache weiterhin (ja ich kenne die Crux z. B. im Saarland wo man als erste Fremdsprache Französisch lernt) und ausschließlich englisch dienen damit es innerhalb Europas bessere Verständigungsmöglichkeiten gibt. Als zweite Fremdsprache spricht aber in meinen Augen rein gar nichts gegen Türkisch.

     

    Wir wollen Integration nicht Sekretion (Absonderung). Dies ist nur zu erreichen wenn man eine gemeinsame Sprachbasis hat.

  • R
    Robert

    Die "deutschen" Gymnasien in der Türkei sind dazu verpflichtet, 80% türkische Schüler aufzunehmen, die dortigen deutschen Lehrer werden aus Bundesmitteln bezahlt, der Rest der Schule über Gebühren und Staatshilfen. Die Schüler haben die Möglichkeit, das deutsche Abitur zu absolvieren.

     

    Wenn man nun ein paar türkische Gymnasien errichten würde, würden diese kein Abitur anbieten können, das Zugang zur deutschen oder zur türkischen Universität bieten würde, da es in der Türkei die zentrale Aufnahmeprüfung gibt. Diese Aufnahmeprüfung wird meistens gerade nicht mithilfe der dortigen Gymnasialbildung, sondern mit Hilfe teurer Privatinstitute geschafft. Das alles zeigt, dass türkische Gymnasien eben nicht wie die deutschen Schulen in Istanbul funktionieren würden, sondern vielmehr zu einer Sackgasse für ihre Absolventen würden.

     

    Davon abgesehen wäre es doch erstaunlich, wenn die Türkei bei ihren klammen Staatsfinanzen türkische Gymnasien finanzieren könnte. Erdogans Vorschlag ist also - wie so vieles von ihm - ein Hinweis auf sein emotionales Hau-den-Lukas-Politikverständnis. Leider gibt es im deutschen Bundeskanzleramt zu wenig Sachverstand, um auf solche Vorstöße elegant zu antworten.

     

    Grundsätzlich bleibt das Sprachproblem. Die These, dass man erst mal seine "Muttersprache" (Achtung: Importbräute!) vollständig erlernt haben muss, um eine andere Sprache zu erlernen, ist Quatsch. Diese Studien übersehen in der Regel, dass die sprachliche Eloquenz ein Zeichen des Bildungshintergrundes der Eltern ist, die sich dann naturgemäß in den besonders geförderten Sprachen ausprägt (Das kann Deutsch und Türkisch, oder Deutsch oder Türkisch sein). Der eigentliche Grund für doppelte Halbsprachlichkeit ist das Elternhaus. Es gibt genügend Beispiele für türkische Deutsche, die Deutsch perfekt beherrschen, aber im Türkischen gravierende Fehler aufweisen.

     

    Insgesamt sieht man aber an der Debatte, dass man in Deutschland inzwischen soweit ist, die türkischen Deutschen vor fremder Bevormundung zu bewahren. Man hat sie als (Problem-)Klientel akzeptiert. Je mehr türkische Politiker versuchen, sich ihrer anzunehmen, umso stärker werden sie von unseren beansprucht. Das ist eigentlich keine schlechte Entwicklung. Danke, Recip Tayyip!

  • N
    noname

    Erdogans Vorschlag ist konsequent. Wie sagte er so

    schön:

     

    "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten"

     

    Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_Erdo%C4%9Fan

     

    Noch Fragen?

  • KH
    Kristina H

    ich bin gerade etwas erstaunt über die meisten kommentare hier. die idee, wie man kindern mit türkischem migrationshintergrund dabei unterstützen kann ihre muttersprache vollständig zu erlernen finde ich prinzipiell gut. dabei ist es doch ganz egal, in welcher gerneration eine familie in deutschland lebt, ausschlaggebend ist die sprache in der das kind erzogen wurde, und das ist dann eben die erstsprache des kindes. ich bin selbst lehrerin und sehe, wie groß die schwierigkeiten dieser kinder sind, die deutsche sprache zu erlernen. das kann sicher auf verschiedene weise gefördert werden, z.b. auch indem man die familien mehr dabei unterstützt kindergartenplätze für ihre kinder anzunehmen. aber ein weg, der nicht aus den augen verloren werden darf ist dabei sicher auch die muttersprache der kinder. es gibt wissenschaftliche untersuchungen dazu, dass ein kind seine erstsprache als basis vollständig (also auch mit schriftsprache) erlernt haben muss, um eine zweite sprache vollständig lernen zu können. sonst kann eine doppelte halbsprachigkeit die folge sein (das was ich an der schule häufig erlebe), d.h. das kind kann sich in keiner der sprachen sicher bewegen. es gibt zwar bereits an grundschulen das angebot eines türkisch-unerrichts für die kinder türkischer herkunft. aber eine stunde pro woche ist meiner meinung nach wenig effektiv. deshalb finde ich es wichtiger zu überlegen, wie hier die schulische situation verbessert werden kann (z.b. durch bilinguale schulmodelle, die es ja z.t. auch schon gibt), als von den migrantenfamilien und ihren kindern ausschließlich integration durch das erlernen der deutschen sprache zu fordern.

  • N
    nagod

    So,so,also der Herr"one minutes" alias Herr Türken Premier Erdogan.Die Türken müssten erst "türkisch"lernen.Wieso,gab oder gibt es in der Türkei keine Schulen?Ist etwa die "atatürkische Revolution"gründlich schief gelaufen? Und noch:Wie wäre es für die in der Türkei lebenden Kurden solche Offerten zu machen?Aber nein,sich in deutsche Angelegenheiten einmischen zu müssen,ist ja viel sinnvoller.

  • M
    mehmet

    schön wäre es gewesen zu hinterfragen wer hinter der organisation der ´türkisch olympiade` steht. gülen lacht sich den arsch ab wenn er sehen würde wie schöne und positiv darüber heir berichtet wird... viel spaß bei der recherche...

  • HG
    Halem Gör

    Als nächste kommt dann "Verunglimpfung des Türkentums" als deutscher Strafrechtsparagraph. Man muss sich nur die Gesetze der Türkei ansehen um zu erkennen, dass dieses Land sich eher an Saudi-Arabien anschliessen kann als an die EU.

  • L
    Lebkuchenmesser

    Wenn man sich die Ausführungen von Erdogan anhört, dann gewinnt man den Eindruck, dass sich die deutsche Gesellschaft an die türkischen Migranten und nicht umgekehrt anpassen muss.

  • NH
    non homis nobile

    Die Art und Weise, wie sich Erdogan in die deutsche Innenpolitik einmischt ist für mich unerträglich, ich wünsche mir von der Kanzlerin, dass sie Herrn Erdogan darauf hinweist, dass wir uns so eine Einmischung nicht wünschen.

  • I
    Irene

    In der wievielten Einwanderergeneration ist man eigentlich noch "Muttersprachler"? Ich finde das unglaublich diskriminierend, so nach dem Motto "Lern erst mal richtig türkisch Türke, bevor du "unsere" Sprache lernst.

  • N
    Norbert

    Von Celan: "Die Art und Weise, wie Merkel mit ihren Statements auf die Pauke haut, erinnert mich stark an die Art und Weise, wie türkische Politiker gerne vorgehen: Die Hauptsache sehr laut."

    Richtig!

    Warum nicht deutsch-türkische Schulen in der Türkei und in D ? Halte ich für eine gute Idee, allerdings kosten solche Einrichtungen einen Haufen Geld, guten Willen und Arbeit (Lehrpläne, Schulbücher entwerfen, Lehrer einstellen, Gebäude kaufen...). Das Problem ist doch, dass ausser dem Politiker-Gerede (was nichts kostet) auf beiden Seiten kein wirkliches Interesse an so was besteht. Niemand auf beiden Seiten (weder Herr E. noch Frau M.) wird jemals Geld für so was sinnvolles wie Schulen bereit stellen wollen. Ist schon nicht Geld genug für die bestehenden Schulen da.

    Alles nur Getöse.

  • C
    claudia

    Ein denkbarer Hintergrund:

    Tayyip Erdoğan hat sehr enge Beziehungen zur Çalık Holding.

    Wenn alle türkischstämmigen Menschen außerhalb der Türkei perfekt türkisch sprächen, dann könnten ja die Çalık-Medien ohne Zusatzaufwand die Auflage/Einschaltquote erhöhen.

  • H
    Hans

    @Celan: Die deutschen Schulen in der Türkei sind für Diplomatenkinder oder Geschäftsleute die mit Deutschland etwas zu tun haben.

     

    Türkische Schulen in Deutschland nützen für die Integration herzlich wenig.

     

    Die Kinder müssen sich hier erstmal mit der deutschen Sprache zurechtfinden um es zu etwas zu bringen.

  • M
    MaraL

    Oh, taz, diese Meinung von Frau Merkel über das Erlernen unserer Sprache können sie doch nicht plötzlich bringen...bei Leserkommentaren wird so etwas von ihnen ja gnadenlos (als rassistisch?) wegzensiert.

  • S
    sebastian

    Der Vorschlag von Erdogan ist lächerlich. Man sollte türkischstämmige Migranten zwar definitiv stärker bei der Integration unterstützen (im eigenen Interesse), ganz abnehmen kann man sie ihnen aber auf keinen Fall.

  • C
    Celan

    In der Türkei gibt es deutsche Schulen, eine deutsche Universität ist geplant, mindestens von Kohl mal verkündet, dessen Sohn hat auch eine türkische Frau.

    Die Art und Weise, wie Merkel mit ihren Statements auf die Pauke haut, erinnert mich stark an die Art und Weise, wie türkische Politiker gerne vorgehen: Die Haupstache sehr laut.

    Inhalte werden nach Hinten gestellt. Die Frage nach der Sprache ist auch längst eine Scheindebatte: Es geht wohl weitaus weniger um die Sprachfähigkeit der Türken, wer hier in der zweiten oder dritten Generation lebt, der kann meist auch Deutsch, sondern um ein unzulängliches Bildungssystem

    Ein Bekannter von mir war nur auf katholischen Schulen und dort kämpften fast alle Kinder von italienischen Gastarbeitern mit den Anforderungen, während die Kinder von ehemaligen politischen Flüchtlingen aus Spanien oder Lateinamerika deutliche besser waren.

    Die Frage, welche Rolle Bildung spielt, hängt wohl stark davon ab, welche Bildung die Eltern haben und das ist meiner Meinung nach ein starker Hinweis darauf, dass das deutsche Bildungssystem sozial, bildungsmäßig und sprachlich aussiebt. Wer aus einem armen, schlecht gebildeten und vielleicht leicht subkulturellen Immigrantenhaushalt kommt, hat schlechtere Karten, in diesem Bildungssystem zu Abitur und Studium zu kommen.

    Schon wenn nur die Eltern Akademiker in ihrer Heimat (Iran, Spanien, Lateinamerika) waren, sieht die Sache schon anders aus. In diesem Sinne bräuchte Deutschland ein anderes Schulsystem, eine andere Art von Schule und Lehrern wäre wohl weitaus besser als die Frage nach türkischen Gymnasien. In der Türkei gibt es zwar eine große Elite, aber es gibt auch viele Menschen mit rudimentärer Bildung, Strammstehen und Gruppendynamik. Wirklich gut ist das türkische Bildungssystem auch nicht, zumal in Ankara und Istanbul ausländische Schulen (die französischen, englisch-amerikansichen) hoch im Kurs bei vielen Menschen stehen.

  • S
    Sebastian

    Normalerweise sollte das ne Selbstverständlichkeit sein in Deutschland auch deutsch zu sprechen.

  • W
    wöchter

    "Schimpfwärter" finde ich aber ein bißchen übertrieben. Ein "Schimpfwart" muss reichen!

  • KK
    Klaus Keller

    Wie ist es mit englisch oder französich?

     

    Gibt es in Deutschland keine Gymnasien in denen andere Sprachen als Unterrichtssprache gesprochen werden?

     

     

    klaus keller hanau