Menschenrechtsaktivistin im Hungerstreik: Haidar ins Krankenhaus eingeliefert

Die seit dem 16. November hungerstreikende Menschenrechtsaktivistin Aminatu Haidar wurde in Lanzarote in eine Klinik eingeliefert. Mit ihrem Streik will sie eine Rückkehrgenehmigung in ihre Heimat erwirken.

Stille Unterstützung für die streikende Aminatu Haidar. Bild: reuters

LANZAROTE afp | Die auf dem Flughafen der spanischen Kanareninsel Lanzarote hungerstreikende Menschenrechtsaktivistin Aminatu Haidar ist am Donnerstagmorgen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie ein Sprecher Haidars mitteilte, litt die aus der Westsahara stammende Aktivistin an Übelkeit und Unterleibsschmerzen.

Haidars Sprecher Edi Escobar gab an, dass die Aktivistin ihren Hungerstreik trotz der Einlieferung in das Krankenhaus fortsetzen will. Haidar hat seit dem 16. November keine feste Nahrung mehr zu sich genommen und will so eine Rückkehrgenehmigung in ihre Heimat erzwingen. Laut Escobar wurde Haidar kurz nach Mitternacht mit einem Krankenwagen in die Klinik gebracht. Wenige Stunden zuvor war ihre Schwester Laila Haidar in Lanzarote gelandet.

Haidar protestiert mit ihrem Hungerstreik dagegen, dass ihr die marokkanischen Behörden die Wiedereinreise nach einem USA-Besuch verweigerten. Haidar wurde am Flughafen von Laâyoune, dem wichtigsten Ort der Westsahara, abgewiesen. Zur Begründung hieß es, Haidar leugne ihre marokkanische Identität. Seit der Abschiebung durch Marokko hält sich Haidar auf dem Flughafen von Lanzarote auf. Zuletzt war sie so schwach, dass sie sich nur mit Hilfe eines Rollstuhls fortbewegen konnte.

Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero hatte am Mittwoch im Parlament erklärt, seine Regierung arbeite "jede Stunde, jede Minute daran", das Problem der auf Lanzarote festsitzenden Haidar zu lösen. Die Menschenrechtsaktivistin lehnte jedoch bereits das Angebot der spanischen Staatsbürgerschaft sowie des politischen Asyls mit den Worten ab, sie werde "tot oder lebendig" in die Westsahara zurückkehren.

Der Status der Region ist seit Jahrzehnten umstritten. Marokko hat die Westsahara 1975 annektiert. Die nach einem Waffenstillstand von 1991 von der UNO geförderten Verhandlungen zur Lösung des Problems blieben ergebnislos. Marokko will dem früheren spanischen Kolonialgebiet mit seinen reichen Phosphat-Vorkommen allenfalls eine weitreichende Autonomie, keinesfalls aber die Unabhängigkeit zugestehen.

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