: Menschenhandel im Bordell
■ Die Polizei fand in einem Bordell sieben thailändische Frauen, die auf zehn Quadratmetern zusammenlebten
Menschenhandel im Bordell
Die Polizei fand in einem Bordell sieben thailändische
Frauen, die auf zehn Quadratmetern zusammenlebten
Die Behörden haben einen Bordellbetrieb zwangsweise geschlossen und versiegelt, in dem Beamte nach eigener Darstellung sieben Thailänderinnen „in unglaublichen Verhältnissen“ angetroffen haben. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatten die Beamten des Gewerbeaußendienstes und des Wohnungamtes Wilmersdorf aufgrund eines richterlichen Beschlusses am Dienstag das Bordell in der Pariser Straße durchsucht. Die sieben erst eine Woche zuvor in Berlin angekommenen Frauen wurden dabei festgenommen. Die Thailänderinnen hielten sich in einem nur etwa zehn Quadratmeter großen, als „privat“ gekennzeichneten Raum auf. „Neben einigen Sitzmöbeln, die bei nüchterner Betrachtung nur als Sperrmüll bezeichnet werden können, wurden in demselben Raum mehrere mit Unrat, u.a. benutzte Kondome, gefüllte Abfallsäcke aufbewahrt“, hieß es in dem Bericht. Jede der Frauen habe nur eine Plastiktüte mit ihren Privatsachen und Schminkutensilien besessen. In dem insgesamt nur 50 Quadratmeter großen Betrieb habe der Schmutz fingerdick gelegen. Die Frauen seien 17 Stunden täglich der Prostitution nachgegangen und dabei vermutlich von Aufpassern bewacht worden. Es bestehe der Verdacht des Menschenhandels. Bei stadtweiten Razzien sind seit Jahresbeginn bislang 224 der insgesamt rund 500 Bordelle kontrolliert worden. 225 Thailänderinnen wurden erkennungsdienstlich behandelt, davon 78 zur Abschiebung festgenommen. Neben insgesamt 283 Fällen illegalen Aufenthalts deckten die Beamten auch zahlreiche Fälle von Freiheitsberaubung, Entführung, Nötigung, Körperverletzung, unerlaubtem Waffenbesitz und Hehlerei auf.ap/dpa
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