: Menschen mit Down-Syndrom –betr.: „Ein Schatten, der über das Gesicht huscht...“, taz vom 20. 1. 99
Bei der Vorankündiugng der vierteiligen Fernsehserie mit Senta Berger, in der Bobby Brederlow eine wichtige Rolle spielt, wird dieser als „mongoloid“ bezeichnet.
Der Begriff „mongoloid“ stammt aus einer Zeit, in der Menschen, die mit dem „Down-Syndrom“, medizinisch einer Trisomie 21, also einer genetischen Variante geboren werden, eher abschätzend nach ihrem Aussehen bezeichnet wurden. Der politische Rassismus legte ja Wert auf die Beziehung von äußeren Merkmalen zu wesentlichen Charakterzeichen, die als sozial und ethisch höher beziehungsweise niedriger stehend bewertet wurden, mit der Konsequenz der Unterordnung / Ausgrenzung / Vernichtung von Rassen. Deshalb sollten Menschen mit Down-Syndrom nicht als mongoloid bezeichnet werden. Ob sie behindert genannt werden sollten, bei all den anderen Qualitäten, die Menschen mit Down-Syndrom haben, ist wieder ein ganz anderes Thema. Wolfgang Lederer-Kanawin, Nürnberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen