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Archiv-Artikel

Mehr weibliche Aufsichtsräte in Berliner Landesbetrieben

FRAUEN Der Anteil steigt – nur die Flughafen- gesellschaft würde eine Quote nicht erfüllen

In den Aufsichtsräten der Berliner Landesbetriebe ist der Frauenanteil deutlich gewachsen. Durchschnittlich sind inzwischen knapp 43 Prozent der Plätze in den Kontrollgremien weiblich besetzt, wie ein Sprecher der Finanzverwaltung sagte. Dennoch bekämen einige Unternehmen Probleme, gälte in Berlin eine gesetzliche Quote, wie sie Union und SPD für große börsennotierte Konzerne planen. Schwarz-Rot will 30 Prozent der Mandate für Frauen reservieren.

Nur 20 Prozent

So sind Frauen im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft mit einem Anteil von 20 Prozent deutlich in der Minderheit. Bei der Fondsgesellschaft Berlinovo sieht es nicht besser aus: Dort sitzt eine Frau neben vier Männern, wie jeweils aus Unternehmensangaben hervorgeht.

An der Spitze der wichtigsten Landesunternehmen steht die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau, wo Frauen Ende 2012 zwei von drei Sitzen im Aufsichtsrat hielten. Degewo und Howoge, die Investitionsbank Berlin und die Lottogesellschaft erreichen mit je knapp 56 Prozent Spitzenwerte. Berliner Durchschnitt sind mit Werten von 40 bis 47 Prozent die Messe, BSR, Vekehrsbetriebe (BVG), Bäder und Wasserbetriebe.

Ein Teil der Frauen kommt durch Ämter in Politik und Gewerkschaften in die Kontrollgremien – und oft nicht nur in eines. Ver.di-Landesbezirkschefin Susanne Stumpenhusen etwa sitzt gleich in drei Aufsichtsräten: bei der Berlin Wasser Holding, bei der Stadtreinigung und bei Vivantes.

Finanzstaatssekretärin Margaretha Sudhof (SPD) soll nicht nur beim Flughafen der Geschäftsführung auf die Finger schauen. Sie beaufsichtigt auch den Liegenschaftsfonds, die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte und die Berliner Immobilienmanagementgesellschaft.

In der Statistik des Senats bleiben solche qua Amt besetzten Posten außen vor. Dennoch wuchs der Frauenanteil in den Aufsichtsräten in den vergangenen fünf Jahren von 35,4 auf nun 42,9 Prozent.

Im Tagesgeschäft aber halten auch in den Landesunternehmen nur selten Frauen die Fäden in den Händen. Sie konnten bislang 15 Prozent der Geschäftsführerposten erobern, also etwa jeden siebten. Beispiele sind die Chefinnen von BSR und BVG, Vera Gäde-Butzlaff und Sigrid Nikutta.

Beim männerdominierten Flughafen kümmert sich seit Mai eine Frau zumindest um die Finanzen, Heike Fölster. (dpa)