Mehr als Marzipan

Lübeck macht mit Pokalsieg Stadtmarketing

Lübeck dpa/taz ■ Auch nach dem Pokal-Aus beim Zweitligisten VfB Lübeck kündigte Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass die Freundschaft mit dem SC Freiburg nicht auf. „Dort spielen sie noch ehrlichen Fußball“, lobte der Schriftsteller die Breisgauer. Schon lange wohnt der Schriftsteller in der Nähe von Lübeck, war aber noch nie im Fußball-Stadion „Auf der Lohmühle“.

In Zukunft kommt Grass vielleicht öfter. Durch den Vorstoß ins Viertelfinale des DFB-Pokals nach einem Tor durch Daniel Bärwolf (76.) kam der Zweitliga-Zwölfte zum größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. „Als Werbeträger ist der VfB für die Stadt nicht mehr zu bezahlen. In Lübeck gibt es mehr als Marzipan und Holstentor“, frohlockte Hecking. Für den Verein ist der Pokal zur Goldgrube geworden. 1,2 Millionen Euro an Fernsehgeldern hat man durch den Vorstoß unter die letzten acht nun schon verdient.

So gesehen wird Grass das Lübecker Modell mit Sympathie verfolgen. Schließlich haben sie sich schon in Freiburg kontinuierlich nach oben gearbeitet.