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Archiv-Artikel

Mehr Macht für CSU

Rebellin Pauli: Parteibasis soll Regierungschef bestimmen

BERLIN dpa ■ Die Fürther Landrätin und Stoiber-Kritikerin Gabriele Pauli (CSU) plant beim Kleinen CSU-Parteitag im Frühjahr 2007 einen Vorstoß zur Mitgliederbefragung. Damit solle die Partei insgesamt an der Nominierung des bayerischen Ministerpräsidentenkandidaten beteiligt werden, sagte die CSU-Politikerin gestern.

Pauli kündigte an, sie werde Anfang Januar einen entsprechenden Antragstext auf ihre private Internetseite stellen. CSU-Mitglieder könnten dort ihre Unterstützung signalisieren. Sie hoffe auf breiten Rückhalt für eine Mitgliederbefragung. Das Ergebnis sollte Orientierung für den Landesparteitag sein, der nach Paulis Ansicht künftig bei der Aufstellung des CSU-Spitzenkandidaten das Sagen haben sollte. „Es kann nicht sein, dass allein die Landtagsfraktion bestimmt, wer neuer Ministerpräsident wird.“

Ende letzter Woche hatten Bespitzelungsvorwürfe einen der engsten Stoiber-Vertrauten, seinen Büroleiter Michael Höhenberger, zum Rückzug veranlasst. Pauli beschuldigt ihn, ihr Privatleben ausgeforscht zu haben, um kompromittierende Informationen zu bekommen. Die CSU-Politikerin warf Stoiber vor, von der Aktion gewusst zu haben, was der CSU-Chef aber bestreitet.