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Archiv-Artikel

das wichtigste Mehr HIV-Infektionen

In Deutschland ist die Zahl der Infektionen um 30 Prozent gestiegen. Experten fordern mehr Prävention

BONN epd ■ Dieses Jahr haben sich in Deutschland rund 30 Prozent mehr Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Die Zahl der Neuinfektionen sei von rund 2.000 pro Jahr auf etwa 2.600 in 2005 gestiegen, heißt es in den jüngsten Eckdaten des Robert-Koch-Instituts. Anlässlich des Welt-Aids-Tags am Donnerstag forderten die Aids-Stiftung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mehr Prävention. Die Aidsepidemie breite sich weltweit fast ungebremst aus, mittlerweile seien rund 40,3 Millionen Menschen infiziert oder erkrankt. Bedrohlich sei vor allem die Entwicklung in Osteuropa und Asien.

Derzeit leben in Deutschland etwa 49.000 Menschen mit HIV oder Aids. Vor allem bei homosexuellen Männern steigen laut Stiftung die Infektionszahlen. Etwa jeder fünfte neu Infizierte stamme aus Regionen der Welt, die besonders von der Immunschwächekrankheit betroffen sind. Daher müsse die Prävention besonders für Schwule und Migranten verbessert werden. Die Aids-Stiftung verlangt kostenlosen Zugang zu HIV-Tests und Beratung und appellierte an Hessen, Schleswig-Holstein und Berlin, die letztes Jahr eingeführten Gebühren für HIV-Tests wieder zurückzunehmen.

Weltweit infizieren sich laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung immer mehr Frauen mit dem HI-Virus. Die Stiftung forderte, dass auch Deutschland mehr in die Entwicklung von Mikrobiziden investiert, mit denen sich Frauen selbst schützen könnten. Mit solchen Präparaten könnten voraussichtlich 2,5 Millionen Neuinfektionen in drei Jahren verhindert werden. Frauen hätten beim Sex ein doppelt so hohes Ansteckungsrisiko wie Männer.