piwik no script img

Mehr Füchse gleich weniger Hasen

■ Volkszählung auch bei den niedersächsichen Wildtieren

Die Zahl der Hasen und Rebhühner ist in den vergangenen Jahren in Niedersachsen durch die Intensivierung der Landwirtschaft weiter gesunken. Dagegen hat sich der Fuchsbestand infolge der Tollwut-Bekämpfung stabilisiert und zeigt mancherorts sogar leicht steigende Tendenz. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des am Donnerstag in Stade vorgestellten Wildtiererfassungsprogramms der Landesjägerschaft Niedersachsen und des Instituts für Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Wie ein Sprecher der Landesjägerschaft mitteilte, sollen die zwischen 1990 und 1994 gewonnenen Daten aus der „Volkszählung“ bei Wildtieren die Grundlage für die Jagd von Wildarten bilden. Langfristigen Bestandserhebungen sollten auch einen Beitrag zu einer mehr sachorientierten Argumentation liefern. Nach Angaben der Jäger wurde festgestellt, daß Füchse sich im waldreichen Südniedersachsen wohler fühlen als im nördlichen Landesteil. Bei den Hasen sei es umgekehrt. Weil Meister Lampe Weiden und Felder liebe, sei er in Nordniedersachsen häufiger anzutreffen.

Generell bedrohe die moderne Landwirtschaft die Zahl der Hasen, sagte der Sprecher: „Mit dem Einsatz von Herbiziden und Pestiziden werden auch Wildkräuter weggespritzt, die der Hase für seine Hausapotheke benötigt, beispielsweise, um seine Darmflora zu pflegen.“ Für den Rückgang der Rebhühner machen die Jäger vor allem die ausgeräumte Feldflur verantwortlich.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen