Medien: Gemeinnützige Bälle
Kontext ist wie Zirkus. Manege frei für die Jonglage. Dauernd sollst du Bälle in der Luft halten, alle im Blick haben und keinen fallen lassen, weil sonst irgendjemand sauer ist. Aber: keine Klagen. Es macht ja Laune, jede Woche Artikel zu schreiben, bei denen uns niemand reinquatscht. Wer will schon im Möhringer Pressehaus sitzen und sich die ständigen Beschwerden von OB Nopper anhören?
Jonglieren hält beweglich, trainiert Geist und Körper. Gerichtsprozesse, Debatten anzetteln, in Fettnäpfe treten, auf Panels mitdiskutieren – das alles gehört zu einem Journalismus, der das Etikett gemeinnützig trägt. Er soll der Allgemeinheit dienen, nicht auf Profit abzielen, sondern auf Aufklärung. Und Zeitungswüsten dort verhindern, wo sich immer mehr Verlage zurückziehen: im Lokalen und in der Region. Wir brauchen noch mehr journalistische Projekte wie Kontext. Doch bisher werden die nur über den Umweg der Bildung als gemeinnützig anerkannt. Das muss sich ändern. Und deshalb sitze ich seit mehr als einem Jahr im Vorstand des Forums gemeinnütziger Journalismus, wo sich diese Stimmen zusammengetan haben, um der Medienpolitik in Bund und Land Beine zu machen. Denn ob sie nun „netzpolitik.org“, „Rund um Münster“, „Relevanzreporter“ oder Kontext heißen: Sie alle gehören zum spendenfinanzierten Journalismus.
Und der braucht Rechtssicherheit. Bisher kann das Finanzamt die Gemeinnützigkeit entziehen und, zack, ist die Spende nicht mehr steuerlich absetzbar. Journalismus muss endlich als gemeinnütziger Zweck anerkannt werden. Das steht zwar im Koalitionsvertrag der Ampel, doch bisher hat sich wenig getan in Berlin. Aber keine Sorge: Wir halten auch diesen Ball in der Luft.
Seit zwölf Jahren berichten wir in Kontext kritisch aus Baden-Württemberg, damit sind wir Pionier unter den gemeinnützigen Projekten. Um uns weiter für den Non-Profit-Journalismus starkmachen zu können, brauchen wir Sie. Menschen, die wissen, dass unabhängiger Journalismus zu einer lebendigen Demokratie gehört wie die Luft zum Atmen.
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