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■ MediaBazaarRTL und Sat.1 jetzt in der ersten Reihe

Nürnberg (AFP/taz) – Kleine Fehler haben manchmal große Wirkungen: Als die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im November die TV-Einschaltquoten veröffentlichte, staunten die Mediaplaner nicht schlecht: Angeblich hatte Pro7 innerhalb weniger Wochen beinahe ein Zehntel seines Marktanteils verloren. Auch Sat.1 vermißte diverse Zuschauer. Allein: Die Zahlen waren falsch, Bei bis zu 60 Prozent der mehr als 800 Haushalte mit Satelliten-Empfänger sei die Fernsehnutzung nicht korrekt zugewiesen worden, mußte GfK-Datenverarbeitungschef Uwe Domke zugeben. Am Wochenende nun wurden die Daten neu ausgerechnet. Das Ergebnis: RTL und RTL 2 verloren deutlich Marktanteile – Pro7, die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF und ihre dritten Programme legten zu. Sat.1 darf sich nun sogar damit schmücken, hinter RTL den zweiten Platz in der Publikumsgunst erklommen zu haben. Trotz aller Freude prüft aber auch Sat.1, welche finanziellen Auswirkungen die falschen GfK-Zahlen auf die Werbeeinnahmen haben könnten. Pro-7-Sprecherin Angelika Zyllok ist da schon weiter: sie geht von zweistelligen Millionenbeträgen aus, die ihrem Sender im knapp eine Milliarde Mark großen Werbeetat des laufenden Jahres fehlen. Da habe es „einige Agenturen gegeben, die ihr Geld für die letzten Wochen bei Pro7 herausgenommen haben“, erklärt Zyllok. „Die buchen eben aus, wenn ein Programm über längere Zeit Zuschauer verliert.“

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