piwik no script img

■ MediaBazaarJauch nicht zu Sat.1

Berlin (taz) – Am Wochenende hatte der Spiegel noch orakelt: „Jauch vor dem Sprung zu Sat.1?“ Immerhin waren Phantasiehonorare von 40.000 bis 50.000 Mark pro Sendung als Anchorman im Gespräch, summa summarum zehn Millionen pro Jahr. Doch Geld ist offenbar nicht alles, nicht nur sein jetziger Arbeitgeber, RTL-Chef Helmut Thoma, hatte Jauch vor dem für ihn unpassenden „Umfeld“ des Springer-Kirch- Senders gewarnt. Und schließlich hatte ja auch RTL angeboten, Jauchs Bezüge ein wenig anzuheben. Gestern gab Sat.1 das Werben auf und ließ offiziell verlauten, der Wunschkandidat von Unterhaltungschef Fred Kogel habe „aus redaktionellen Gründen“ abgelehnt, er „möchte lieber bei den Magazinformaten bleiben und keine Nachrichtensendungen machen, wie sie Sat.1 plant“. Jauch hätte auch Heinz Klaus Mertes als Nachrichtenchef des Senders ablösen sollen, der sich in letzter Zeit verzweifelt bemüht, das Image der Helmut-Kohl-Verlautbarungsmaschine loszuwerden, das Mertes ihm mit seinen Gefälligkeitsinterviews („Zur Sache, Kanzler“) verpaßt hatte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen