■ MediaBazaar: „ARD-Kratzfuß vor den Politikern“
Hamburg (dpa) – RTL-Chefredakteur Hans Mahr hat die ARD/ ZDF-Studie über „Boulevardisierung der Informationsprogramme kommerzieller TV-Sender“ scharf kritisiert. Er bezeichnete die Untersuchung am Donnerstag als eine „Verschwendung von Gebührengeldern“ und als „einen Kratzfuß vor den Politikern“. Der am Vortag vorgestellten Studie zufolge führen die Informationsprogramme kommerzieller Sender zu einer „Entpolitierung der Gesellschaft“. Bei RTL und den Privatsendern gehe es nicht darum, sich in den Nachrichtensendungen bei den Politikern lieb Kind zu machen und in jeder fünften Meldung Politikerauftritte zu zeigen. Vielmehr sei eine umfassende Berichterstattung über alle gesellschaftliche Bereiche, in die auch Erziehung, Umwelt und Medizin fielen, wichtig. Unverständlich ist Mahr, daß ARD und ZDF nur den täglichen Sendezeitraum zwischen 19.00 und 23.00 Uhr untersucht haben. „Wir bringen unsere Hauptnachrichten um 18.45 Uhr und unser Nachtjournal um 24.00 Uhr“, sagte er. „Da fließen diese Sendungen gar nicht mehr in die Studie ein.“
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