McKinsey-Affäre holt SPD wieder ein: Ermittlungen gegen Chef der Senatskanzlei
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Senatskanzleichef Björn Böhning (SPD) und Verantwortliche der Beraterfirma McKinsey eingeleitet. „Der Verdacht der Vorteilsannahme sowie der Vorteilsgewährung wird jetzt überprüft“, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Martin Steltner am Donnerstag.
Im Frühjahr hatte die Senatskanzlei dem Beratungsunternehmen ohne Ausschreibung den Auftrag gegeben, für ein Honorar von 237.000 Euro am Masterplan zur Integration von Flüchtlingen mitzuarbeiten. Dies hatte der ehemalige Staatssekretär Lutz Diwell (damals noch SPD) in einem Gutachten empfohlen. Dann kam heraus, dass McKinsey Diwell als Berater engagiert hatte. CDU, Grüne und Linke sprachen daraufhin vom „roten Filz“ in der Senatskanzlei.
Ein Sprecher von Noch-Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) erklärte am Donnerstag, der Senator sei nach der Eröffnung des Verfahrens informiert worden. Es habe keine Weisung an die Anklagebehörde gegeben. (dpa)
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