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McFarlanes Mißgeschick in Teheran

Washington (dpa) - Die US– Gruppe, die im Mai 1986 mit militärischen Ersatzteilen für Iran nach Teheran gereist war, hat nach einem Bericht der US–Fernsehgesellschaft ABC fünf Tage lang mit hohen iranischen Regierungsvertretern - zum Teil mit Wissen von Ayatollah Khomeini - über die Menge der Waffen verhandelt, die Iran für seine Bemühungen um die Freilassung von vier in Libanon entführten Amerikanern verlangte. Nachdem sich beide Seiten nicht hätten einigen können, habe der frühere Sicherheitsberater Robert McFarlane die Gespräche abgebrochen und sei mit seiner Begleitung in die USA zurückgekehrt. ABC berichtete unter Berufung auf iranische Quellen zum ersten Mal im Detail über die Reise McFarlanes, der unter anderem von Oliver North, dessen Chef im Nationalen Sicherheitsrat, Howard Teicher, einem Farsi sprechenden ehemaligen CIA–Agenten und dem israelischen Anti– Terror Experten Amiram Nir begleitet wurde. McFarlane, so berichtete ABC, habe Ersatzteile für Hawk–Raketen mit nach Teheran gebracht. Doch die Iraner hätten mehr Waffen sehen wollen, bevor alle vier US–Bürger freigelassen werden sollten. McFarlane habe dagegen erklärt: „Ich habe Order des Präsidenten, alle Geiseln auf einmal zu empfangen.“ Als sich nach fünf Tagen keine Lösung abzeichnete, hätten McFarlane und seine Begleiter die Koffer gepackt.

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