: Matthias Steinbrück 20. 8. 1957 – 20. 8. 1995
Nie werden wir erfahren, was er uns zu dem Kruzifix- Urteil zu sagen gehabt hätte. Am vergangenen Sonntag – es war sein 38. Geburtstag – wurde unser aller Nächster, Matthias Steinbrück, von zwei gottlosen Jugendlichen mit einer Bratpfanne erschlagen und auf brutale Weise den Schienen der Bundesbahn überantwortet. Dabei hatte der gläubige Katholik Zeit seines kurzen Lebens in der Lindenstraße stets für mehr Liebe und Verständnis unter den Menschen geworben. Immer bescheiden, verlangte er nie viel mehr als ein karges Linsengericht von Mutter Beimer. Aber Undank, so mußte der gebürtige Donaueschinger leidvoll erleben, ist der Welten Lohn: Seine Priesterweihe hatte er 1987 auf dem Altar der Liebe geopfert, aber seine Marion fuhr lieber nach Paris. Sein Engagement für den gestrauchelten Klausi und so manch mahnendes Wort in der Kneipe der Familie Sarikakis verhallten ungehört. Und am Tage seines abrupten, uns immer unverständlich bleibenden Todes gab ihm auch noch Sprechstundenhilfe Corinna rüde den Laufpaß. Matthias, Du wirst uns fehlen! Foto: WDR
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