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Mastfabrik für Schweine"Wir sind kein Streichelzoo"

Von 30 Kilogramm Lebendgewicht auf 125 Kilo in nur vier Monaten, kein Stroh und Futter per Pressluft: Besuch bei 24.000 Schweinen in einer Agrarfabrik.

Ein Meter nach vorne, seitlich nur Zentimeter - mehr Platz hat die Sau nicht. Bild: christoph busse

BARNSTÄDT taz | Eine Stahltür schwingt auf, Gülle-Gestank und hektisches Grunzen schlagen den Besuchern des Schweinestalls entgegen. Immer wieder knallt es, wenn Pressluft computergesteuert Futter durch Rohre in Metalltröge vor den Sauen schießt. Dann stoßen die Schweine schnell nach vorne. Viel Platz bleibt ihnen dabei nicht: Sie stehen in Metallkäfigen, in denen sie sich allenfalls einen Meter in der Länge und ein paar Zentimeter zur Seite bewegen können.

Doch so wie die rund 24.000 Tiere des Agrarunternehmens Barnstädt nahe Halle in Sachsen-Anhalt werden die meisten der 27 Millionen Schweine in Deutschland gehalten: in durchrationalisierten Agrarfabriken. Tierschützer kritisieren dies als nicht artgerecht, Umweltaktivisten beklagen die Verschmutzung durch die riesigen Güllemengen, Anwohner den Gestank. Dennoch werden wie in fast allen Zweigen der Landwirtschaft die Höfe immer größer: Nach Behördenangaben hält der Durchschnittsbetrieb mit rund 340 Schweinen heute etwa 80 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Mehr als die Hälfte der Schweine lebt in Unternehmen mit mehr als 1.000 Tieren.

Zum Beispiel die Sau, die auf einem Zettel über ihrem Käfig in der Barnstädter Firma "Nr. 50 130" genannt wird. Sie will sich gerade auf den Boden des "Abferkelstalls" legen - des Stalls, in dem die Tiere geboren werden. Doch 50 130 stößt gegen zwei Stahlbügel, die in Beinhöhe links und rechts in den Käfig hineinragen. Nur langsam zwingt sie ihren massigen Körper an den Barrieren vorbei und liegt endlich. Quiekend arbeiten sich ihre rund 15 rosafarbenen Ferkel an die Zitzen vor und saugen. Das Muttertier öffnet dabei immer wieder das Maul und japst erschöpft.

Schweinezahlen

Produktion: Deutschlands Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch lag 2008 laut Bundesagrarministerium bei rund 106 Prozent. Das heißt: Die Betriebe hielten im vergangenen Jahr insgesamt 26.686.800 Mast- und Zuchtschweine, die in der Bundesrepublik nicht vollständig verbraucht wurden. Deshalb sind die Produzenten auf den Export angewiesen.

Verbrauch: Jeder Deutsche verbrauchte im Schnitt 53,3 Kilogramm Schweinefleisch. Das sind insgesamt 4,4 Millionen Tonnen, die vor allem gegessen, aber auch zum Beispiel an Haustiere verfüttert oder industriell verwertet werden. In den Läden kostet ein Kilogramm Schweinefleisch im Schnitt cirka 5,40 Euro. Die Bauern bekommen davon nur 1,50 Euro. JMA

Jens Kluge - 35 Jahre, Doktor der Agrarwissenschaft, Brille - leitet als Vorstandsmitglied der Genossenschaft Barnstädt die Anlage. Die Bügel, erzählt er, sollten verhindern, dass die Sauen Ferkel zerquetschen. "Die meisten Tiere verliert man durch Erdrücken", sagt Kluge. Der Deutsche Tierschutzbund bestreitet aber, dass die Gefahr überhaupt existiere, wenn Sauen und Ferkel nur genug Platz hätten. Mehr Platz bedeutet allerdings höhere Kosten, und die könnten die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarunternehmens gefährden. "Das ist nicht so, dass wir ein Streichelzoo sind", sagt Kluge, der die Schweine gern als "genetisches Potenzial" oder "Bestand" bezeichnet. "Wir müssen Geld verdienen."

Im Alter von etwa drei Wochen werden die Jungtiere in eine weitere Baracke getrieben, die der Betrieb von einer DDR-Genossenschaft übernommen hat. Gerade klackert eine Gas-Heizkanone, die an der Decke aufgehängt ist. Ihre Flammen heizen den Raum auf ungefähr 30 Grad auf. Das lohnt sich fürs Unternehmen: Nur wenn die Temperatur stimmt, fressen die Schweinchen genug, um möglichst schnell auf Schlachtreife heranzuwachsen.

Die Wände dieser Jungtier-Ställe haben keine Fenster, durch eine kleine Luke in der Tür schafft es kaum ein Sonnenstrahl. Die Neonröhren brennen nur acht Stunden am Tag, glaubt man Kluge. Warum nicht länger? Der Agrarmanager reibt die Finger: "Der Strom kostet", antwortet er und schaltet das Licht wieder aus. Die Schweine verschwinden im Dunkeln.

Weibliche Tiere werden später künstlich besamt. "Wenn sie zweimal nicht tragend sind, gehen sie zum Schlachter", erzählt Kluge. Alle anderen kommen die meiste Zeit der Trächtigkeit in einen eigenen Stall. In ihm stehen drei lange Reihen mit jeweils 62 Einzelkäfigen - "damit sich die Tiere nicht beharken", wie der Landwirt erklärt. Der Tierschutzbund brandmarkt die Kästen für tragende Sauen dennoch als Quälerei: Die Schweine könnten sich nicht genug bewegen und müssten ihren Trieb zum Nestbau unterdrücken. Wenn sie genügend Platz zum Wegrennen hätten, würden sie sich bei ihren natürlichen Rangkämpfen nicht ernsthaft verletzen, sagen die Tierschützer.

Dass das funktioniert, lässt sich sogar in Kluges Reich beobachten. Dort gibt es nämlich auch ein halbrundes Zeltdach, unter dem sich trächtige Sauen einige Monate austoben dürfen. In Gruppenhaltung und ohne Käfig. Dennoch scheint kein Tier verletzt zu sein. Kluge will aber schon deshalb nicht auf die Kästen verzichten, weil man mit ihnen leichter den Überblick behält, welche Sau Futter bekommen hat und welche nicht.

0,75 Quadratmeter

Herz der Barnstädter Schweinefabrik ist der Mastkomplex im Ort Etzdorf, in den die Tiere mit zirka zweieinhalb Monaten umziehen müssen. In zehn Baracken, die jeweils 50 Meter breit und 52 Meter lang sind, leben dort insgesamt fast 10.000 Tiere. "Treibegang" nennt Kluge den Korridor, der die Ställe verbindet. Unzählige Schreie und Grunzlaute hallen über den ausgewaschenen Beton. Jeweils 50 Tiere leben in rechteckigen Buchten aus alten Autobahn-Leitplanken. 0,75 Quadratmeter pro Schwein räumt die Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere ein. Sie stehen dicht an dicht, immer wieder klettern sie übereinander.

Die Betonböden haben alle paar Zentimeter Schlitze, durch die die Exkremente der Tiere fallen können. Anders als in traditionellen Ställen müssen die Bauern dann nicht mindestens einmal täglich ausmisten.

Gleichzeitig bringen Spaltenböden aber auch Ärger mit Tierschützern. Denn damit die Bauern wirklich Zeit und Geld sparen, verzichten sie bei dieser Methode auch auf die Einstreu - obwohl Schweine den Tierschützern zufolge zum Beispiel Stroh benötigen, um ihren Erkundungstrieb ausleben zu können. Die reizarme Umwelt im Stall verleite sie dazu, sich etwa die Schwänze gegenseitig abzubeißen. Kluge hat dafür auf seine Weise vorgesorgt: Er lässt den Ferkeln die Schwänze stutzen, so dass diese empfindlicher für Schmerz werden. Wenn die Schweine gebissen werden, wehren sie sich dann schneller und verhindern so schwerere Verletzungen.

In diesem Stall gleißen alle paar Minuten für eine Viertelstunde Neonröhren auf. Sie werden von dem Computer eingeschaltet, der ständig neues Futter in die Tröge presst. Kluge: "Jedes Gramm, das liegen bleibt, kann nicht umgesetzt werden." Er sagt, das Licht gehe sogar nachts an, damit die Schweine "das Futter finden und nicht übereinandersteigen". Aber ein Grund ist wohl auch, dass jedes Mal alle Tiere aufgeweckt und zum Fressen animiert werden sollen.

Denn darum geht es in diesen Hallen vor allem: Die Schweine sollen jeden Tag über 800 Gramm zunehmen. Mit rund 30 Kilogramm kommen sie in die Mastanlage, nur vier Monate später mit etwa 125 Kilo wieder raus. Und das reicht Kluge noch nicht einmal: "Wir müssen schneller werden", sagt er. Denn derzeit fahren er und seine Leute zwar Gewinn ein. Doch das könnte sich rapide ändern, wenn zum Beispiel Futter wieder teurer wird.

Schon wegen des Kostendrucks kommt die sogenannte artgerechte Haltung für Kluge nicht in Frage. Sie sei doppelt so teuer, überschlägt er. "Dann können wir die Schweineproduktion einstellen. Der Verbraucher will nicht mehr bezahlen", sagt der Genossenschaftsvorstand. Deswegen seien die Forderungen nach mehr Tierschutz Heuchelei. "Oder wir können es so wie früher machen: Nur sonntags gibt Fleisch." Für Kluge ist das absurd, Umwelt- und Tierschützer würden genau das begrüßen.

Der Agronom verschränkt die Arme. "Was weiß ein Tierschützer? Was hat der für eine Ausbildung?", fragt Kluge, der über den Energiekonsum in der Ferkelaufzucht promoviert hat. Den Schweinen gehe es doch bei der Hitze im Sommer in den klimaregulierten Ställen besser als im Freien - im Hintergrund surren die Ventilatoren seiner Agrarfabrik. Und vor allem ist ihm wichtig: "Wir bewegen uns im gesetzlichen Rahmen." Sein Betrieb erfülle die Vorschriften zum Tierschutz.

"Glaubenskampf"

Richtig aus der Reserve locken kann man Kluge mit der Frage, warum er nicht auf Bio-Landwirtschaft umstellt. Dort gibt es keine Vollspaltenböden, aber in der Regel Auslauf für die Schweine. "Das würde meine ganze Ausbildung über den Haufen werfen. Das ist ein Glaubenskampf", antwortet der Genossenschaftsvorstand trotzig. Die konventionelle Landwirtschaft sei auch nicht umweltschädlicher als Bio. Zum Beispiel gelangten keine gesundheitsschädlichen Mengen Nitrat ins Grundwasser, wenn die Betriebe nur so viel Gülle wie erlaubt in die Landschaft kippten. Das Problem ist nur, dass die Grenzwerte in der Praxis immer wieder überschritten werden, wie Umweltschützer sagen.

Aber das ficht Kluge nicht an. Also noch ein Einwand: Bürgerinitiativen gegen den Bau von Mastanlagen mit zehntausenden Tieren vor allem in Ostdeutschland warnen besonders vor dem Gestank, den diese Betriebe verursachen. Da guckt Kluge auf den grauen Stallboden und sagt leise, das stechende Gas Ammoniak aus den Schweine-Exkrementen konzentriere sich nun einmal desto stärker, je mehr Tiere an einem Ort leben, "das stimmt". Doch dann hebt der Agrarmanager den Kopf wieder und sagt: Die Geruchswolken kämen meist hinter den Dörfern herunter.

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35 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • R
    Robert

    Wer solch einen Artikel schreibt, hat sich nicht genug mit der Materie beschäftigt. Der Autor zieht Zusammenhänge vollkommen auseinander und hat keine Ahnung von dem tatsächlichen verhalten von Tieren! Warum gibt man Schweinen denn wenig Licht? Weil sie schon immer die Dunkelheit gesucht haben, oder hat schon jemand mal am helllichtem Tage Wildschweine auf dem Feld herumlaufen sehen? Sehr selten, da sie mit Licht nichts anfangen können und ihre Nasen als Orientierung in der Nacht benutzen. Im Biofleisch ist übrigens viel mehr Antibiotika vorhanden, da die Tiere im Stroh und Schlamm mit viel mehr Erregern im Kontakt stehen und so öfters behandelt werden müssen. Ein Biobauer kann es sich nämlich auch nicht erlauben, große Verluste hinzunehmen.

  • A
    Abendglocken

    Der Horror über die legalen, aber nicht legitimen Zustände in der Industrietierproduktion ist nur schwer zu verkraften, kann aber ein politisches Ventil finden:

     

    Unterstützen wir die hochqualifizierte "Bürgerinitiative kontra Industrieschwein - Haßleben", die sich in jahrelangem, sehr vielfältigem Engagement gegen die Wiederinbetriebnahme einer gigantischen Tierfabrik in der Uckermark wehrt.

     

    Lest www.kontraindustrieschwein.de

     

    Die Ausdrucksformen der Ablehnung sind darin so vielfältig dargestellt wie das Volk bunt ist.

     

    Besonders Frauen gelingt es oft leichter, sich in die eklige Welt der gefangengehaltenen, kranken Schweine hineinzufühlen.

     

    Zeigt Eure Abscheu, gebt Euren Empfindungen Raum und Wahrheit - jeder Mensch (ebenso wie jedes Schwein) zählt.

     

    Deutschland ist nicht nur das Land der Tränker und Stänker !

     

    Wählt die korrupten Regierungen ab, es darf Euch nicht egal sein !

  • L
    Lillymona

    humanity sucks!

  • MS
    Maria Sander

    Guter Artikel, wenn auch für viele teils schockierend...

    Neulich auf einem T-Shirt gelesen:

     

    I THINK ... therefore I'm VEGAN

     

    Tja, ist was dran.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @Thomas:

     

    fleisch muss wieder zum luxus werden, was man sich 2x die woche gönnen kann.

     

    biofleisch nach strenge demeter-richtlinien ist um einiges teurer, als die 1.99 hackfleisch+antibiotika, die es bei REWE um die ecke gibt.

     

    wird fleisch endlich richtig teuer, regelt sich der verbrauch automatisch nach unten.

  • T
    Thomas

    Ich kenne die Sachverhalte seit Jahrzehnten und bin deshalb mehr als mein halbes Leben Vegetarier.

    Man stelle sich vor die gesamte Menschheit bestünde auf den Konsum von Bio-Fleisch. Wie sollte das bei dieser Überbevölkerung funktionieren? Von Bio-Aspekten kann ergo unter diesen gegebenheiten kaum mehr die Rede sein.

     

    Hopp oder topp, eine andere Alternative war für mich nie denkbar.

  • AS
    Andreas Streich

    noch als nachtrag zum kommentar von antonietta:

    und genau die gleichen leute, die ohne nachzudenken immer billigeres fleisch wollen, das de fakto somit immer mehr antibiotika usw. enthält, sind die leute, die wenn sie dann krank sind jammern und tierversuche wollen, um ihre selbstverschuldeten krankheiten zu bekämpfen.

    würden in tierversuche keine tiere leiden müssen, müsste ich fast schreiben: wenigstens nutzen tierversuche nichts, und die leute leiden dann wenigstens ...

  • A
    Antonietta

    Größer - schneller - billiger:

    Unter diesem Motto der Agrarindustrie leiden heute rund 150 Mill. Nutztiere in deutschen Ställen. Ob Schwein, Rind, oder Legehenne, ob Pute, Kaninchen oder Ente - sie werden verstümmelt, in enge Ställe oder Käfige gepfercht und mit Medikamenten vollgepumpt. Auf der Strecke bleiben nicht nur das Wohl der Tiere und ihre artgemäße Haltung, sondern auch Qualität, Geschmack und die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Produkte.

     

    Mediziner warnen seit Jahren die Verbraucher vor Medikamentenanreicherungen in Fleisch, Milchprodukten und Eiern. Es gilt als gesichert, daß Antibiotikaanreicherungen im Fleisch, speziell im Schweinefleisch, die Hauptursache für die hochbrisante Antibiotikaresistenz beim Menschen sind. Immer mehr Menschen sprechen selbst auf hohe Antibiotikadosen nicht mehr an.

  • V
    vic

    @ Realist

    Nur zur Info. Es gibt auch welche die haben Konsequenzen gezogen und verzichten völlig auf Produkte von getöteten Tieren. Ich zum Beispiel. Ich verachte den Umgang, wie wir Menschen mit

    Lebewesen umgehen, und so brauche ich auch kein "Bioschnitzelchen".

  • BE
    Bin erstaunt

    Erstaunt bin ich, dass die taz schon wieder einen kritischen Artikel zur Tierhaltung bringt.

    Hut ab, liebe taz. Freut mich, dass ihr doch noch lernfähig seid.

    Wie wärs mal mit einem Artikel zum Stierkampf?

     

    Aäußerst erstaunt bin ich darüber, dass die Tierqual in der Schweinezucht immer noch nicht bekannt ist. Mein Gott, seit Jahren und Jahrzehnten wird über dieses Thema berichtet und es gibt immer noch Menschen, die davon noch nie etwas gehört haben?

    Na, dann tut Aufklärung wirklich not!

     

    Vielen Dank für die Links zu den Bildern und zum Film Earthlings.

    Ich selbst muss mir das nicht ansehen und kann das auch nicht ertragen. Ich esse seit mehr als 20 Jahren kein Fleisch mehr und lebe mittlerweile vegan.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @Realist:

     

     

    ich finde es nicht i.o, dass sie hier biobauer schlechtreden. heutzutage gibt es alternativen, die es noch vor 10 jahren nicht oder nicht in diesem umfang gab. es tut sich also etwas, wenn auch viel zu langsam.

     

    es gibt bio-labels, die streng kontrolieren und sich grundlegend von dem masthorror untrscheiden, auf den die leser hier hingewiesen haben.

     

    fleischkonsum ist nunmal wichtig für die grosse mehrheit der menschen. und wenn mehr und mehr die wahrheit über diese matrixähnliche zustände bei den "fleischfabriken" rauskommt, wodurch menschen bei fleisch auf "weniger, aber dafür besser" setzen, dann ist es schon ein schritt in die richtige richtung.

     

    die EU könnte auch etwas dazu beitragen, indem er erzeuger und verkäufer zwingt, den herkunft ihres fleisches lückenlos anzugeben (auch mit bildern) und irreführende werbung mit "glückliche schweine" verbietet.

     

    darauf kann man leider lange warten, aber jeder einzellner kann und sollte etwas tun, ohne gänzlich aufs fleisch zu verzichten.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @ Kai:

     

    der film, den sie verlinkt haben, ist zweifellos grossartig gemacht, aber ich kann mir so etwas nicht anschauen, weil der ärger über die dummheit und grausamkeit der menschheit den tieren gegenüber dadurch noch mehr steigt, sowie das gefühl der hilflosigkeit, obwohl man selber alles tut, um diese abartige und unmenschliche tierquälerei nicht zu unterstützen.

  • A
    André

    ...ohne Spaß jetzt: Ich habe mich übergeben.

    Und das "nur" beim Trailer zu "erthlings"

     

    Ich habe jetzt keine Lust mehr auf Fleisch, und bin überzeugt, das wird auch noch ´ne Weile so bleiben.

     

    Ganz sicher werde ich diesen Sommer sehr viel weniger grillen, aber dann GARANTIERT Biofleisch verwenden.

     

    McBurger sieht mich auch nicht mehr wieder...

  • AS
    adam smith

    schlimm. mir wird sowieso immer schlecht, wenn ich sehe, wie sich die kunden an den fleischtheken der supermärkte drängeln. letztlich ist es eben doch die nachfrage nach möglichst viel und billigem fleisch, die hinter dieser menschenunwürdigen ausbeutung und folter von lebewesen steckt. diese videos sollten zwangsweise in supermärkten abgespielt werden.

  • R
    Realist

    Willkommen in der Realität. Das sieht man dem hübsch unter Schutzatmosphäre verpackten Schnitzel nicht an, oder?

     

    Was soll das betroffen tun und sich aufplustern? Empört und im Brustton der Überzeugung: Igitt, das will ich nicht mehr essen! Danach geht es mit Freunden zum Grillen.

     

    Da gibt es dann sicherlich politisch korrekte Bioschnitzelchen. Dass bei der Aufzucht doppelt so viele Ferkel gestorben sind, ist ja akzeptabel.

     

    Die Mastschweine stehen dort in vielgelobter "Tiefstreu": ein Gemisch aus wenig Stroh und viel Kot, verflüssigt durch den Urin der Tiere. Wobei das nicht so ganz richtig ist, die Tiere stehen garnicht "auf" der Einstreu sie sinken darin ein, bis zum Bauch.

     

    Wenn die Tiere krank werden, müssen sie nicht selten lange leiden, weil durch eine (Leiden mildernde) tierärztliche Behandlung der wertvolle Bio-Status verlorengeht.

     

    Die Mastschweine haben viel mehr Zeit zum wachsen, sie brauchen auch deutlich mehr Futter um zu wachsen. Mehr Futter pro kg Fleisch bedeutet aber mehr Verschwendung von wertvollen Ressourcen.

     

     

    Zeigt nicht mit dem Finger auf die konventionellen Mäster, solange ihr euch die Alternativen nicht genau angeschaut habt.

  • E
    elisabeth

    erst der bericht von dem iranischen gefaengnis und jetzt das, ein harter start in den morgen.

     

    ich bin entsetzt, das das gesezlicher rahmen sein soll, das muss unbedingt geaendert werden.

     

    also in der schweiz gibt es auch konventionelle landwirtschaft, und trotzdem tierrechte.

     

    es ist absurd und ich bin mir sicher, wenn die konsumenten das regelmaeßig zu sehen bekommen würden, wo denn die wurst herkommt, dann würde ihnen auch schlecht werden. aber die werbung ist ja immer so mit grinsenden schweinen.

     

    niemals würde in der werbung sowas zu sehen sein, also scheint hier doch kein gutes gewissen zu herrschen. und was gesetzlich ist sollte doch mit gutem gewissen zu zeigen sein.

     

    ich würde mal wissen ob dieser schweinefabrikant gerne will, das bilder aus seiner mast den konsumenten gezeigt werden.

     

    ich ess nie wieder konventionelles schweinefleisch. baeh.

  • AS
    Achim Stößer
  • A
    Antonietta

    In vielen Mastbetrieben werden die Muttersauen nach wie vor in kaum zwei Quadratmeter großen Kastenständen gehalten, damit sie ihre Ferkel nicht erdrücken. Die Stände sind so eng, daß die Sauen sich nur mühsam hinlegen und schwer aufstehen können. Umdrehen und Laufen sind ebensoweing möglich. Außerdem verletzen sich die Tiere in den engen Ständen leicht. Häufig zeigen Sauen, die ohne Einstreu gehalten werden, eine Verhaltensstörung, die als "Trauern" bezeichnet wird. Die Tiere hocken auf ihren Schenkeln und lassen den Kopf hängen. Mangelnde Bewegung führt zudem dazu, daß sich die Tiere nicht mehr fortbewegen können, und daß körperliche Schäden wie Klauen- und Gelenkverletzungen sowie Fruchtbarkeitsstörungen auftreten.

    Jährlich werden mehr als 40 Millionen Schweine geschlachtet. Nur 0,4 Prozent des deutschen Schweinefleisches stammt aus Biohaltung.

     

    Oft werden die Ferkel schon nach drei Wochen der Mutter weggenommen und im Alter von etwa zehn Wochen in Mastbetriebe transportiert. Dort werden sie mit antibiotikahaltigen Leistungsförderern in drei bis vier Monate schlachtreif gemästet. Enge und Langeweile in den kahlen Buchten mit Spaltenboden und ohne Einstreu führen zu Verhaltensstörungen und Aggression. Krankheiten werden nur mühsam mit hohen Medikamentengaben in Schach gehalten.

  • K
    Kowalski

    Die wahren Schweine laufen leider frei herum! Und solange die Nachfrage da ist und der Verbraucher nicht gewillt ist auf Fleisch zu verzichten, werden kluge Bauern wie Jens sich weiterhin profitgierig die Hände reiben. Es ist halt einfacher sich einmal im Jahr ein gutes Gewissen bei Adveniat zu kaufen. :-(

  • X
    Xen

    Okay das Video hat mir den Rest gegeben. Erstmal eine bitterböse Mail an den Agrarminister geschrieben.

  • DS
    Dr. Schreck

    Ich weiß, man sollte sowas nicht denken: Aber die Menschen, die hinter solchen Unternehmen stecken und sich auch noch rechtschaffen und selbstherrlich mit Gesetzestreue rausreden, sollte man nur mal für zwei, drei Wochen unter denselben Bedingungen "halten". Nur einfach mal so...

  • M
    Medusa

    Ich esse wirklich wenig Wurst und Fleisch, vielleit zweimal pro Woche. Dieser Artikel ist aber so schockierend, dass man vielleicht ganz aufhören sollte, Fleisch zu essen.

     

    Aber vorerst ich werde mich dann wohl mal nach Fleisch aus artgerechter Haltung umschauen. Dürfte bei meinem Fleischkonsum nicht zu teuer werden.

  • T
    Totti

    Um Gottes Willen! Wie können Menschen so grausam gegen Lebewesen sein die wie sie selbst Schmerz, Angst, Freude empfinden.

    Gucken Sie sich doch mal bei Gelegenheit den link von Sachse an..

  • K
    Karl

    "Was weiß ein Tierschützer? Was hat der für eine Ausbildung?"

     

    Der Mann hat "über den Energiekonsum in der Ferkelaufzucht promoviert" - das spricht nicht viel von Tierschütz. Vielleicht könnte man es umgekehrt sagen, dass jemanden der Energiekonsum in der Ferkelaufzucht studiert hat, völlig unqualifiziert einen Artgerechten Leben für Tiere anzubieten ist. Es kann gut sein dass die innerhalb alle Gesetzliche Grenzen arbeiten, aber für viele Menschen sagt dass mehr über die Gesetze im diesem Bereich als über den Betrieb im allgemein.

     

    Mann kan heutzutage echt einfach als Veganer/in oder Vegetarier/in leben, mann muss nicht diese Branche unterstützen. Fleisch nur am Sonntag? Nein, besser noch das grausamen Leben und sicheren Tod diese Tiere nicht zu unterstützen.

  • S
    Sascha

    Evtl. interessant auch noch die Videos auf dieser Seite:

     

    http://veg-tv.info

     

    ACHTUNG! Die Videos sind z. T. wirkliche Schocker!

     

    Und nein ich bin kein Veganer und auch kein Vegetarier. Allerdings halte ich nichts vom ungesunden massenhaften Fleischkonsum wie er in den westlichen Ländern Heute gang und gebe ist. Und auch nichts von den Bedingungen die man in sehr vielen Fällen in der Tierhaltung antrifft.

  • S
    Sayuri

    Ekelhaft. Ekelhaft. Ekelhaft.

    Wenn das keine Tierquälerei sein soll...!

  • BH
    Björn Hens

    Die Nazis haben sich auch in einem "gesetzlichen Rahmen" bewegt. So ein unreflektierter Quatsch! Selber denken! Aber wir neigen ja leider zum Outsourcing! ;)

  • K
    Kai

    Neu ist das nicht; also schön Earthlings anschauen, wer den Film noch nicht kennt:

    http://www.earthlings.com

    http://de.wikipedia.org/wiki/Earthlings

    http://veg-tv.info/Earthlings

  • H
    Heiko

    Weiterhin einfach unzumutbar und eine Schande das die Politik nicht für artgerechtere Haltung sorgt !

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Ich weiss, warum ich seit Jahrzehnten kein Fleisch mehr esse.

    Die Tiermast ist nichts anderes als Terror gegen die Kreatur - blanker Terrorismus. Wer hinter die zumeist netten Fassaden dieser Gesellschaft schaut, sieht die Abgründe. Die Tiermast ist nur einer davon.

     

    Im bereinigten Jargon "wertfreier Wissenschaft" heissen die Tiermast- und -quälfabriken auch nicht Tier-KZs, das ganze nennt sich "Tierproduktion".

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    das ist unmenschlich, was diese "fabrikanten" von lebende und fühlende tiere halten und wie sie deise misshandeln.

     

    ich kann nur alle bitten, darauf zu achten, woher ihr fleisch her kommt. man muss nicht zum vegetarier werden, aber wenn man paar cent mehr pro kilo bezahlt und dafür fleisch kauft, welches von strenge und seriöse bio-gesellschaften wie bioland oder demeter zertifiziert wurde, dann tut man etwas für die armen tiere UND für seine eigene gesundheit.

     

    wer will schon antibiotika und andere medikamente im essen zu sich nehmen? dann lieber fleisch von bio-tiere, die zeit zum wachsen hatten und nicht in diese horrorfabriken, die von matrix stammen könnten, gemästet wurden.

     

    die verbraucher bestimmen letzlich, ob diese abartige und unmenschliche schlächter erfolg haben, oder ob kleinere bauernhöfe, die biologisch und tierfreundlich produzieren, diesen den rang abkaufen!

  • M
    Marius

    "Wir bewegen uns im gesetzlichen Rahmen."

     

    Tierschutz in der BRD hört dort auf, wo Tierquälerei beginnt.

     

    Dabei wäre es einfach solche Einrichtungen überflüssig zu machen:

    Einfach mal auf Billigfleisch aus dem Supermarkt verzichten und sich nach Alternativen umgucken, oder gleich vegetarisch bzw. vegan leben.

     

    Es ist gesünder, billiger und ökologisch wie moralisch ratsam.

     

    Ausprobieren schadet nichts und jeder hat doch Veggies im Freundeskreis, die Tips geben können.

  • B
    Berliner

    Mir wird immer wieder schlecht wenn ich derartige Berichte lese. Denn auch ich gehöre leider zu der Gruppe von Menschen die trotz der vielzahl solcher Informationen, noch immer die möglich günstigen Angebote für tierische Ernährung wahrnehmen.

     

    Stattdessen sollte wohl auch ich einfach vor der Fleischtheke einen kurzen Gedanken an die leidenden Tiere verschenken und vielleicht doch mein Hart erarbeitetes Geld in den Ausbau der Biogemüse-Abteilung investieren. Oder wenigstens zum inzwischen allgegenwärtigen Bio-Metzger pilgern.

     

    Lange Rede kurzer Sinn:

     

    Ihr habt es alle selbst in der Hand!

  • S
    Sachse

    "Wir bewegen uns im gesetzlichen Rahmen."

     

    Wie so ein "gesetzlicher Rahmen" aussieht und was es für die Tiere bedeutet, ist auf diesen aktuellen Videoaufnhamen / Bildern aus sächsischen Schweinefabriken zu sehen:

    http://www.tierqual-stoppen.org

  • S
    Sachse

    Vielleicht ein paar Bilder / Videoaufnahmen dazu? So sieht das in Sachsen aus:

    http://www.tierqual-stoppen.org