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Massenproteste in ThailandBlutopfer für Neuwahl

Ungewöhnliche Protestaktion: Die Demonstranten in Thailand vergießen freiwillig ihr Blut vor dem Regierungssitz und kündigen weitere "Blutopfer" an, falls es keine Neuwahlen gibt.

Tausende Rothemden mit ihrem Blut auf dem Weg zum Regierungssitz. Bild: rtr

BANGKOK apn | Mit einem symbolischen "Blutopfer" will die Opposition in Thailand eine Neuwahl des Parlaments erzwingen. Am Dienstag ließen sich in der Hauptstadt Bangkok hunderte Anhänger des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra Blut abnehmen, das am Abend vor dem Regierungssitz vergossen werden soll. Die Führer der Oppositionsbewegung wollen für die ungewöhnliche Protestaktion 1.000 Liter Blut zusammenbekommen.

In langen Schlangen formierten sich die Demonstranten zur Blutabgabe, viele gekleidet in roten Hemden und T-Shirts, der Farbe der Opposition. Zwischen 10.000 und 100.000 Spender werden benötigt, die zwei bis 20 Teelöffeln Blut spenden, damit die angepeilten 1.000 Liter zusammenkommen. Zuvor hatte Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva ein weiteres Ultimatum der Demonstranten zur Auflösung des Parlaments verstreichen lassen.

"Dieses Blut wird vom Körper und der demokratischen Seele der Rothemden genommen", erklärte Protestführer Nutthawut Saikua am Montag. Besorgt zeigte sich das Rote Kreuz über die Aktion. Ein Sprecher verwies auf die hygienischen Probleme. Zudem könne man mit dieser Menge Blut zahlreiche Menschenleben retten, statt sie nutzlos zu vergießen, sagte ein Sprecher.

Ein Regierungssprecher erklärte, wenn die Demonstranten das Blut durch die Gegend werfen wollten, um fotografiert zu werden und die Behörden das Blut dann wegputzen müssten, sei das in Ordnung. Allerdings überprüften die Gesundheitsbehörden, ob das Verteilen von Blut auf der Straße gegen Gesundheitsvorschriften verstoße.

Für den Fall, dass die Aktion ohne Erfolg bleiben sollte, kündigten die Demonstranten derweil weitere Blutopfer an. Unter anderem wollten sie dann vor dem Hauptquartier der regierenden Demokratischen Partei und vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Abhisit ihr Blut vergießen.

Rund 100.000 Menschen hatten am Sonntag in Bangkok den Rücktritt von Ministerpräsident Abhisit gefordert. Bei den Demonstranten handelt es sich überwiegend um Anhänger des 2006 mit einem Militärputsch gestürzten ehemaligen Regierungschefs Thaksin. Sie werfen Abhisit vor, illegal an die Macht gekommen zu sein. Am Montag waren die sogenannten Rothemden vor die Kaserne des 11. Infanterieregiments in Bangkok gezogen, wo sich Abhisit in den vergangenen Tagen aufhielt.

Sie forderten den Regierungschef erneut ultimativ auf, das Parlament aufzulösen und eine Neuwahl anzusetzen. Bei einer Granaten-Explosion in einem von Demonstranten umstellten Stützpunkt wurden zwei Soldaten verletzt.

Thailand ist seit Anfang 2006 politisch nicht mehr zur Ruhe gekommen, als Demonstranten Thaksin Korruption und Machtmissbrauch vorwarfen. Im gleichen Jahr wurde er gestürzt. 2008 kamen dann seine politischen Verbündeten wieder für einige Monate an die Macht. Ministerpräsident Abhisit wurde im Dezember 2008 gewählt.

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3 Kommentare

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  • S
    Sunny

    Die Blutaktion ist ein Rückgriff auf die Black Magic Tradition Kambodschas und Nordost-Thailands, wo die meisten Anhänger Thaksins (Passname: Takki Shinegra, auch Tax-sin (Steuersünder), Thug-sin (Sündenstrolch) oder Toxin (Gift)herkommen. Montenegro hat jetzt Probleme, in die EU aufgenommen zu werden, weil es notorisch gegen Entgelt gesuchte und flüchtige Verurteilte wie Thaksin die Staatsbürgerschaft zuschustert. Nach Landesgesetz dürfen Montenegriner an kein anderes Land ausgeliefert werden. Thaksin wird dort wohl ein Thai-Restaurant aufmachen. Er hat in Thailand noch einige Prozesse laufen, Steuerschulden in Höhe von etwa 2 Milliarden Dollar.

  • M
    Martin

    Wenn hier jemand Korrupt ist, dann diese Militärregierung!

    Thaksim hat mehr für Thailand und die ärmere Bevölkerung erreicht als irgendeiner seiner Vorgänger!

    Nebenbei stimmt da einiges im Bericht nicht ...

    2008 wurde die Partei "Taksim's" Demokratisch gewählt aber nach einigen Monaten Jahr wurde Sie unter den Druck der Reichen und des Militärs gestürzt, die sogar ärmere Menschen mit Geldgeschenken zum Demonstrieren geschickt haben.... Seitdem ist Abhisit nun Un-Demokratischer Ministerprädident der vom Militär abgestellt wurde...

    Seitdem verspricht er Neuwahlen zu organisieren aber nichts ist passiert, kein Wunder das der Bevölkerung der Kragen platzt!

  • A
    Anni

    Wer hetzt diese Leute derart auf, dass sie den korrupten, sich selbst und seine Clique bereichernden Thaksin zurückhaben wollen?