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Massenhafter Arbeitsplatzwechsel

Moskau (dpa) - Im Zuge der sowjetischen Wirtschaftsreformen werden in den kommenden Jahren möglicherweise rund zehn Millionen Arbeitnehmer in der UdSSR ihren Arbeitsplatz wechseln müssen. Wer seinen bisherigen Beruf verliere, werde rund zwei Monate zuvor davon verständigt, erklärte der Vorsitzende des UdSSR– Staatskomitees für Arbeit und Soziales, Iwan Gladki, am Wochenende auf einer internationalen Pressekonferenz in Moskau. Ein großer Teil der bisher in der Industrie Beschäftigten müßten dabei in den Dienstleistungsbereich überwechseln, hieß es ferner. Stehe der neue Arbeitsplatz nicht sofort bereit, werde die Arbeitsvermittlung maximal zwei Wochen dauern, sagte Gladki. Bei einer Umschulung werde das durchschnittliche Gehalt weitergezahlt. Der Sprecher des UdSSR–Außenministeriums, Juri Gremitskich, sagte ferner, daß allgemein nicht garantiert werden könne, daß jeder immer an seinem Wohnort Arbeit bekomme. Das könne kein Staat. Hintergrund für die Entlassungen in der Industrie ist die angestrebte Rationalisierung der Betriebe.

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