: Massenfischsterben in Gelsenwasser–Aquarien
Bochum (taz) - Seit Tagen stellen Zierfischzüchter und Aquarienfreunde zwischen Duisburg und Recklinghausen ein Massensterben von Fischen der Sorten Scalare und Cichliden fest. Zunächst sprach die Gelsenwasser AG, die als Wasserversorgungsunternehmen für die Region zuständig ist, von einer „seit Jahren unveränderten Wasserqualität“. Doch am Wochenende räumte das Unternehmen ein, daß der Atrazin–Wert des Wassers „leicht erhöht“ sei, „für den Menschen absolut ungefährlich“. Schließlich habe die Gelsenwasser AG „keine Verpflichtung, das Wasser so aufzubereiten, daß empfindliche Zierfische nicht darunter leiden müssen“. Zuletzt mußte die Gelsenwasser AG ihr Produkt im Dezember 1986 vorübergehend mit Kohlefiltern behandeln und mit „sauberem“ Wasser verdünnen. Eine Atrazin–Verseuchung, die durch den Düngemitteleinsatz im Wassergewinnungsgebiet um den Halterner Stausee verursacht worden war, hatte das sechsfache des EG–Grenzwertes für dieses Pestizid überschritten.
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