: Massaker an Bundesbahnbrücke
Die Bundesbahn ist prüde, das ist nichts Neues. Deshalb sind wir nicht mehr irritiert, wenn sie erklärt, hier werde „kein Verkehr mehr durchgeführt“. Wird der zwischenbrückliche Verkehr eben abgeschafft, kleine Brücken gibt es ja noch genug. Doch die Baubehörde setzt bei dieser armen alten Brücke noch einen drauf: Der unten durchfließende „Verkehr“ wurde „umgelegt“. Einfach abgeknallt? Ungestraft? Das ist gemein! Wir sagen nein zum Brückenmord! Doch die Pressestelle der Bundesbahn weiß noch mehr Grausames zu berichten. Auf die Frage, was dieser Brücke denn nun fehle, wurde uns beschieden: Das sei „ganz normale Unterhaltung“. Glaubt die Bahnbehörde etwa, der Brücke bereite es eine angenehme Unterhaltung, wenn ihr die Streben ohne Betäubung herausgerissen werden, um sie durch Prothesen zu ersetzen? Wir sind erschüttert! Wer den Ort des Massakers besichtigen möchte: Lombardsbrücke/Ecke Neuer Jungfernstieg.
Foto: Henning Scholz
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