piwik no script img

Martin-Gropius-BauWenn das bewegte Bild zur Ruhe kommt: Pina Bausch und das Tanztheater

Probe zu „Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die anderen folgen“, Bochum, 1978 Foto: Ulli Weiss; © Pina Bausch Foundation

Tanz in einer Ausstellung zu zeigen, insbesondere das Tanztheater der Pina Bausch, verlangt nach der Übersetzung des bewegten Bildes in ein ruhendes. Tatsächlich findet dort, wo die von Salomon Bausch, Miriam Leysner und Rein Wolfs kuratierte Ausstellung im und auf dem Bild ruht, eine Rückübersetzung auf das Wesentliche, ja, das Wesenhafte der Stücke Bauschs statt: Lebensgroß erschließt sich die collagenhafte Dimension ihrer Choreografien, die die Bühne zu Bildkompositionen aus Alltagshandlungen und bis ins Kleinste reduzierter Gesten der Zuneigung, der Selbstüberhöhung oder einfach der Müdigkeit werden lassen. Eine Mehrkanal-Videoinstallation greift die Elemente der Parallelisierung und der Wiederholung der Stücke auf, sechs Mal erscheint das Ensemble vor dem riesigen roten Pfingstrosenberg im „Fensterputzer“, sechs Mal erscheint es anders. Dabei ist die Ausstellung nicht überladen, eine gezielte Auswahl an Probeaufnahmen, Notizen und Reisefotos zeigt Bausch und ihr Ensemble beim Ausprobieren und Entwickeln von Stücken wie „Palermo, Palermo“ oder „Er nimmt sie an der Hand und führt sie in sein Schloß, die anderen folgen“. Das erfahrbare Bild bildet am Ende aber doch den Höhepunkt der Ausstellung: In Warm-ups vermitteln derzeitige und ehemalige Ensemblemitglieder Szenen aus „Nelken“ und Kontakthof“, das verzweifelte Greifen nach der Liebsten aus der Ferne ist – auch das ein ruhendes Bild – spürbares Gedenken an Pina Bausch. NYM

Bis 9. 1., Mi.–Mo., 10–19 Uhr, 24. 12. + 31. 12. geschlossen, Programm Lichtburg: www.pina-bausch-ausstellung.de, Niederkirchnerstr. 7

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen