piwik no script img

Marktgläubige Standpunkte

betr.: „Wer berühmt ist, wird begehrt“ (Für Attac kommt die Zeit, sich gegen Vereinnahmung zu schützen), taz vom 19. 2. 02

Es ist erstaunlich, wie sehr Hannes Koch die Versatzstücke seiner Argumentation durcheinander bringt. „Trotz aller berechtigten Kritik am freien Markt ist nicht jede Privatisierung oder Schließung eines Krankenhauses schlecht“, beschreibt er seine eigene Position.

Das „klingt doch sehr nach der Diktion der alten Gewerkschaft ÖTV“, mit der Koch sich in dieser Einschätzung völlig einig ist. Warum er dann glaubt, Attac vor deren Gesundheitsexperten warnen zu müssen, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben. Attac jedenfalls ist der festen Überzeugung, dass Daseinsvorsorge eine öffentliche, eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Privatiserung hat darin nichts verloren, handle es sich um die Rente, die Trinkwasserversorgung oder die Gesundheit. Genau da gibt es Dissens mit Teilen der Gewerkschaft Ver.di, in die die ÖTV ja nunmehr integriert ist. Dort teilen manche Kochs Sicht der Dinge. Attac hat deshalb bisher großen Wert darauf gelegt, mit genau denjenigen – auch und gerade in den Gewerkschaften – zusammenzuarbeiten, die diesen marktgläubigen Standpunkt verlassen und sich unserem Engagement für eine Welt angeschlossen haben, in der Lebensnotwendiges nicht zur Ware wird. WERNER RÄTZ

Koordinierungskreis von Attac Deutschland

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen