Marketing der Uni : Kammer:„Fehlgeburt“
Zwischen der Wissenschaftsbehörde und der Handelskammer ist ein Streit um die so genannte „Innovations GmbH“ der Hochschulen ausgebrochen. Die GmbH wurde gestern als gemeinsame Einrichtung der Hochschulen für eine effektivere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gegründet.
Während Wissenschafts-Staatsrat Roland Salchow bei der gestrigen Vorstellung des Konzeptes davon sprach, dass „damit die Voraussetzung geschaffen ist, dass die Hochschulen stärker in die Gesellschaft hineinwirken, aber auch wirtschaftlich die Früchte ihrer Forschung ernten können“, sah die Hamburger Handelskammer das ganz anders. Sie bemängelt eine ihrer Ansicht nach fehlende Rücksprache mit der Wirtschaft, die auch nicht als Gesellschafter der neuen Gesellschaft auftritt. Felix J. Seibl von der Handelskammer sprach in diesem Zusammenhang von einer „Fehlgeburt“.
Zentraler Aufgabenbereich der „Hamburg Innovation“ soll die Patentierung von Erfindungen, die Betreuung von Kooperationsprojekten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Koordination von gemeinsamen Anträgen für Förderprogramme sein. Mit dieser Verknüpfung und Bündelung von bisherigen Aktivitäten der einzelnen Hochschulen sei ein „effektiver Wissenstransfer“ gewährleistet, hieß es. Außerdem sei ein funktionierender Innovations- und Technologietransfer „ein hervorragendes Marketingmittel, um die Wichtigkeit von Wissenschaft insgesamt zu vermitteln“, machte Hamburgs Uni-Präsident Jürgen Lüthje glauben. DPA/TAZ