: Mark-Umtauschkurs bleibt unklar
Ost-Berlin (dpa) - Der geplante Umstellungskurs von DDR-Mark auf D-Mark soll erst nach Abschluß der deutsch-deutschen Regierungsverhandlungen bekannt werden. Wie die Wirtschaftsminister der Bundesrepublik und der DDR, Helmut Haussmann (FDP) und Gerhard Pohl (DDR-CDU), am Donnerstag nach ihrem ersten Gespräch in Ost-Berlin weiter bekannt gaben, sei nicht über Umstellungskurse oder Regelungen bei einer zukünftigen Währungsunion „philosophiert“ worden.
Dafür verständigten sie sich auf eine Reihe von gemeinsamen Projekten und Abkommen vor der angestrebten Wirtschafts- und Währungsunion im Sommer. Haussmann und Pohl erklärten, die DDR-Wirtschaft brauche unbedingt einen Vorlauf, bis die D -Mark in die DDR komme.
Als ersten Gesetzentwurf will Pohl ein neues Niederlassungsrecht nach bundesdeutschen Vorbild in die Volkskammer einbringen. Er rechnet damit, daß das Gesetz bereits Ende Mai angewendet werden kann und dadurch Niederlassungen von bundesdeutschen Unternehmen und Banken Kapital ins Land bringen werden. Nur so könne ein neuer Mittelstand als Wachstumsmotor die Wirtschaft auf Touren bringen. Das neue Gesetz soll auch den freien Grundstückskauf grundsätzlich ermöglichen.
Haussmann unterstützt seinen bei der Errichtung einer Treuhandstelle, die im Wirtschaftsministerium die Entflechtung und Neuordnung der volkseigenen Betriebe vorantreiben soll. Pohl hält nach eigenen Angaben nichts von Schutzzonen, die alte DDR-Staatsbetriebe vor den Ruin retten sollen.
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