Marie-josé Ourtilane, Kuratorin, Leiterin des Project Space Festival 2018: Einblick (735)
Marie-josé Ourtilane hat an der Kunstakademie in Le Havre und der Fakultät für Kunstgeschichte der Paris IV Pantheon-Sorbonne studiert. 1994 zog sie nach Berlin. Sie war Gründerin und Mitglied zahlreicher Kunstprojekte, wie zum Beispiel der Galerie-Residenz „Visite ma tente“ von 2005 bis 2010 und dem Projektraum General Public. Sie arbeitet auch als freie Kuratorin. Seit 2016 leitet sie das Project Space Festival Berlin.
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Marie-José Ourtilane: „Neolithische Kindheit“. Außergewöhnlich für Berlin, mit – meiner Meinung nach – einer sehr raffinierten Inszenierung und einer sehr interessanten Auswahl von Werken, die man nicht oft sieht. Es ist eine meiner Lieblingsperioden, weil eine der reichsten und komplexesten Epochen, die man hier aus einer anderen Perspektive betrachten kann – auch wenn mir diese manchmal ein wenig dekontextualisiert erscheint.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ein Ort … schwierig. Aber jedes Jahr im Februar freue ich mich auf den Club Transmediale.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
Ich sammle gern Publikationen aus den verschiedenen Ausstellungen, die ich besuche, und blicke zum Beispiel immer wieder gern in das Journal der Künste der Akademie der Künste. Ansonsten habe ich mich gerade in „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie verliebt. So intelligent, humorvoll, urwüchsig phantasmagorisch, wo sich verschiedene Erzählformen treffen; ein zeitgenössisches Märchen.
Was ist dein nächstes Projekt?
Nach der Eröffnung des Project Space Festivals am 1. August kommen die täglichen Veranstaltungen vom 2. bis zum 31. August. Dann: Urlaub!
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?
Von Spatzen und dem Wind in den Bäumen am Morgen geweckt zu werden – was natürlich nur im Sommer geht. Ich habe das Glück, in einem zweiten Hinterhof zu leben, wo man die Stadt leicht vergessen kann.
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